On Sun, May 30, 2004 at 09:08:53AM +0100, Timwi wrote:
Wie andere ja schon erwähnt haben, ist deine Aussage, daß Serife die Lesbarkeit ungemein erleichtern, etwas verallgemeinernd. Es trifft auf Bücher und Zeitungen zu, aber nicht auf Technologie wie Bildschirme, die mit einer deutlich geringeren Auflösung arbeiten.
Ich denke dieser "Mythos" hatte vielleicht noch für "Terminals" oder zu Zeiten von Bildschirmauflösungen weit unter 1024x768 Gültigkeit. Bereits durch einfache Font-Rendering Techniken wie Anti-Aliasing können fast alle Vorteile von serifenbetonten Schriften auf Bildschirmdarstellung übertragen werden. Ganz zu schweigen von "advanced" Methoden wie sub-pixel hinting oder etwa clear-type. Die beim User eingestellte Auflösung liegt meiner Erfahrung nach auch mittlerweile fast immer über 1024x768.
Auch ist die Behauptung, daß jahrhundertealte typographische Stilregeln automatisch auch auf das Web anzuwenden sind, etwas gewagt; ein neues Medium bringt deine eigenen neuen Traditionen mit sich ...
Das Web bringt eher neue "Trends" mit sich (oder besser: ist ein Spiegel derzeit gültiger Trends). Durchwegs serifenlose Schriften zu verwenden ist ein solcher. Ohne Frage sind hier subjektive Präferenzen ausschlaggebend, und eine Helvetiva wirkt einfach "moderner" oder bei jungen Leuten vielleicht "cooler". Leider wähnt man sich hier allzu oft in guter Gesellschaft, da viele große Portale diesem Trend nachgeben. (manche nicht, z.B. http://www.nytimes.com/)
Ich finde, es ist die Verantwortung des Layout-Designers, eine Schriftart zu wählen, die zum Layout paßt und mit großer Wahrscheinlichkeit den meisten Besuchern gefallen würde.
Da gebe ich Dir recht. Mir gefällts nicht, und deshalb mein Posting.
einverstanden sind, es für sich selbst anders einzustellen; dazu braucht man deine Präferenz nicht anderen Benutzern aufzudrängen.
Das wollte ich nicht, sorry wenn das so gewirkt hat.
so long Peter