Am 23.07.2004 um 14:10 schrieb Joerg-Olaf Schaefers:
Vielleicht mag aber auch jemand, der sich mit dem Thema wirklich aus- kennt [[Raster]] (Schreibt man doch so, oder?) etwas anhübschen und eine Anleitung "Druckoptimierung" formulieren.
Als Faustregel kann man sagen, ein für den Druck zu rasterndes Bild sollte in der gewünschten Abbildungsgröße 300-400 dpi haben, 200 gehen so gerade noch. Strichdarstellungen (also reine Schwarz-Weiß-Grafiken ohne Zwischenstufen) brauchen 600 oder besser 1000 dpi (je mehr desto besser), sie können aber sehr stark komprimiert werden, die Dateigröße ist da kein besonderes Problem.
Wichtig ist noch der Tonwertumfang. Die dunkelsten Stellen sollten so 97 % Grauwert haben, die hellsten 2-3 %, es sein denn, das Motiv stellt einen Eisbär auf Eisscholle im Nebel oder einen Neger mit geschlossenen Augen im Tunnel dar. 100 und 0 Prozent sind nicht so gut, das führt beim Rastern zu Abrißkanten, weil irgendwann die Punkte zulaufen oder wegbrechen. Das kann man aber in der Datei auch im Nachhinein noch verbessern.
Eine Sache für sich sind bereits gerasterte Abbildungen, die eingescannt werden. Sie lassen sich am Bildschirm, nicht aber im Offsetdruck in brauchbarer Qualität in Originalgröße abbilden. Da taugen sie nur um mindestens die Hälfte verkleinert.
Gerasterte Abbildungen können auch nicht einfach so mit 300 dpi gescannt werden, das Ergebnis ist unbrauchbar, weil es deutlich sichtbare Interferenzen zwischen Bild- und Scan-Raster gibt, die sich als Streifen oder Karomuster bemerkbar machen (Moiré) und nicht mehr wegzukriegen sind. Zum Entrastern solcher Vorlagen müssen sie mit sehr hoher Auflösung eingescannt werden (ab 1000 dpi), dann mit einem (Gaußschen) Weichzeichner so bearbeitet, daß die Rasterpunkte gerade nicht mehr wahrnehmbar sind und dann auf 300 dpi bei einer kleineren Abbildungsgröße heruntergerechnet werden. Auf diesem Weg läßt sich so manche Abbildung retten. Mit automatischen Entrasterungsfunktionen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, die arbeiten offenbar nicht feinfühlig genug (ich spreche nicht von professionellen Programmen, die hier wohl keine Rolle spielen).
Eine häufig zu findende Vergeudung von Speicherplatz ist übrigens das Anlegen von Schwarz-Weiß-Abbildungen im RGB-Modus. Ist auch der Qualität nicht förderlich, weil die verschiedenen Grauwerte dann mit unterschiedlichen Farbstichen dargestellt werden.
Rainer
PS: Ich habe schon mehrmals überarbeitete Bilder unter gleichem Namen wieder hochgeladen und mich gewundert, daß der Unterschied nicht zu sehen ist (nach einiger Zeit dann schon, nein, am Cache liegt es nicht). Auf diese Verzögerung sollte an der passenden Stelle des Upload-Formulars hingewiesen werden, sonst glaubt man zumindest beim ersten mal, etwas falsch gemacht zu haben.