At 22:38 Uhr +0200 26.5.2004, Kurt Jansson wrote:
Mir sind Eriks Vorschläge, den Reviewprozess in die Wikipedia zu integrieren, durchaus sympathisch. Allerdings denke ich, dass eine separate Review-Site Vorteile hinsichtlich einer einfacheren Benutzbarkeit hätte, da das Interface sich daraufhin designen ließe. Andererseits ist es in der Anfangsphase sicher schwieriger, Leute darauf aufmerksam zu machen.
Ich habe da offenbar nur einen Teil der Diskussion mitbekommen. Kann mir jemand Nachhilfe geben?
Einerseits ist es natürlich viel einfacher, Wikipedianer für diese Aufgaben zu gewinnen als Externe. Wenn dann allerdings ein Reviewer gleichzeitig Hauptautor des zu prüfenden Artikels ist, ist dadurch wenig gewonnen. Ich denke mit unserer derzeitigen Popularität können wir uns durchaus trauen, an Externe heranzutreten.
Die Kriterien zu bestimmen ist wohl das schwierigste an dem ganzen Prozess. Ein akademischer Grad allein macht noch keinen guten Reviewer, und bei einigen unserer Artikel wird es überhaupt schwer werden, einen ausgewiesenen Fachmann zur Kontrolle zu finden.
Reviewer und Autor dürfen natürlich nicht eine Person sein, das versteht sich von selbst. Externe zu fragen, ist sicher kein Fehler, wird aber nicht ausreichen. Für die Kriterien sind akademische Grade sicher aus verschiedenen Gründen irrelevant.
Drum meine Idee, fürs erste eine gewisse Teamarbeit zu fördern. A möchte einen Beitrag schreiben, sucht sich B und vielleicht C als Partner, die kommentieren und diskutieren und wenn B und C sagen, so kann man es lassen, wird der Text in die Wildbahn entlassen. Das Ergebnis ist sicher besser, als wenn A den Text alleine bastelt. Wenn man Glück hat, passiert das auch einfach auf der Diskussionsseite (jetzt weiß ich, was Plenterwald ist), aber meistens passiert da recht wenig oder es wird gar unerfreulich, weil alle sich stur stellen.
Das ist natürlich noch kein Peer Review, aber ein erster Schritt in die Richtung - und einer der zu Wikipedia paßt.
Vielleicht magst Du kurz ein paar Sätze zu den Phasen schreiben, die damals ein Nupedia-Artikel durchlaufen musste. Ich denke wir können viel aus dem Projekt lernen, im positiven wie im negativen. Wie wurden damals Autoren gewonnen, nach welchen Kriterien wurden die Reviewer bestimmt? Entweder hier, oder gleich in [[Nupedia]] :-)
Mei, das ist schon lange her. Wir konnten da ja auch nur ein paar Artikel übersetzen, weil die Hürden zum selber schreiben für alle Beteiligten zu hoch lagen. Selbst unsere Übersetzungen wurden nicht voll akzeptiert. Im Prinzip lief der Prozess ab wie oben mit A, B und C beschrieben, dann wurde der Text in der Liste (die der Vorläufer dieser hier war) veröffentlicht und mußte letztlich von allen abgesegnet werden. Der letzte Schritt wäre gewesen, daß ein von Nupedia anerkannter Peer Reviewer die so entstandene Übersetzung billigt. Dazu ist es aus Mangel an diesen Reviewern nie gekommen, die Texte wurden unter Vorbehalt veröfffentlicht und in Einzelfällen auch per ordre de mufti wieder gelöscht. Nagelt mich nicht auf Details fest - ich schreibe das ungeprüft aus der Erinnerung, ich mag jetzt nicht die alten Mails durchwühlen.
Ich habe Nupedia dennoch in guter Erinnerung, weil durch die gegenseitige "Partnersuche" eine intensive Auseinandersetzung mit einem Thema und einem Text entstand, die ich sehr anregend fand. Daß Nupedia gescheitert ist, wissen wir alle und es ist klar, warum. Es lag aber nicht daran, daß zuwenig diskutiert wurde.
Eine solche nach Themen gegliederte Liste gibt es ja schon: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Die_Wikipedianer/nach_Wissensgebieten Außerdem natürlich die WikiProjekte http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProjekt
Stimmt, diese Seiten übersehe ich immer ... Ich würde mir das alles offensiver wünschen. Ich werde nicht der einzige sein, der das übersieht.
Brainstorming: Auf der Startseite könnte ein Link "Diskussionspartner" stehen. Beim Anlegen eines Artikels könnte eine Frage nach einer Kategorie kommen (ich weiß, die Abgrenzung ist problematisch) und die Frage, ob man einen Partner wünscht, wenn ja, mit einer Liste derer, die sich für dieses Gebiet zur Verfügung gestellt haben. Sowas in der Art. Wer nicht will, tippt einfach drauflos, die anderen finden Leute, die sich für ihr Thema interessieren und zu konstruktiver Kritik bereit sind.
Im Prinzip ist das natürlich jetzt schon möglich, aber man muß sich drum kümmern und danach suchen. Aus der schlichten Möglichkeit ein deutliches Angebot zu machen, hielte ich für eine gute Idee.
Es ist spät, für heute viele Grüße, Rainer