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Am 05.01.2010 21:55, schrieb Jan Kolarik:
Angenommen man würde den "Inklusionisten" freien Lauf lassen, und es würde in der Wikipedia nur so von Tschunk-Cocktails und anderen "irrelevanten" Artikeln wimmeln. Es würden sich (laut Jansson) in Folge nicht genügend Leute finden die auf diese Artikel-Schwemme ein hinreichend genaues Auge werfen und die Qualität derselben sicherstellen können.
Die befürchtete Konsequenz: Die Wikipedia als solche würde ihren bisherigen Qualitäts-Standard nicht halten können, Sinn und Zweck (verlässliches Wissen daraus schöpfen zu können) würden verlorengehen.
Aber: Die o.a. Konsequenz würde ja eben nur die "irrelevanten" Themen betreffen, und da sie irrelevant sind, würden sich (naturgemäß) nur wenige Leute dafür interessieren. Folge: Ungepflegte oder sogar sachlich falsche Artikel würden _wenige_ Leute über _irrelevante_ Dinge falsch informieren.
Jemand mixt sich (weil in Wikipedia falsch beschrieben) einen Tschunk-Cocktail mit den falschen Zutaten. Wäre das so schlimm? Würde das die Glaubwürdigkeit der Wikipedia untergraben?
Ja. Stell' dir vor du suchst nach einem bestimmten Thema welches jetzt nicht Main-Stream ist und wovon du Ahnung hast. Einfach um zu sehen, ob der WP-Eintrag richtig ist. Dann stellst du fest, das das was da steht großer Quatsch ist. Was machst du jetzt? Du könntest den Artikel ändern. Du könntest aber auch auf die Idee kommen, WP beeinhaltet Unsinn. Wenn schon so ein abseitiger Artikel falsch ist, was ist dann mit den vielen anderen? Eventuell erzählst du von deiner Entdeckung anderen Menschen. Diese haben vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht. Und schon kommt am Ende heraus: "In der Wikipedia steht nur Unfug." Mit so einem Pauschalurteil wird dann die Arbeit vieler Autoren, die vielfach keinen Rechercheaufwand scheuen nicht gewürdigt.
Und ich vermute mal, dies betrifft nicht nur irrelevante Themen. Mancher Artikel wurde vor etlichen Jahren angelegt und wurde seitdem kaum inhaltlich verändert. Gerade bei lebenden Personen wird dann deutlich, dass Nichtpflege nicht gut ist.
Die Anzahl der aktiven Autoren ist im wesentlichen stabil. Nur muss man dabei zwei Dinge betrachten. Zum einen die Autoren die schon länger dabei sind und auch stets neue Artikel schreiben. Deren Beobachtungsliste wird immer länger und sie sind auch nicht in der Lage alle von ihnen angelegten Artikel up-to-date zu halten.
Und dann gibt es noch Artikel von Autoren, die nicht mehr mitarbeiten. Dort ist die Chance zur Aktualisierung noch geringer.
Dieses Problem kann man aber auch nicht mit mehr Autoren lösen. Diese werden sich auch vor allem um eigenen Artikel kümmern. Die wenigsten suchen sich schon vorhandene Artikel als Bearbeitungsziel und halte diese aktuell.
Gruß Liesel