Sobald den Worten heute beim Landgericht Lübeck morgen
Taten folgen,
werden wir unser altes Angebot auf wikipedia.de (eine Suchmaschine für
Wikipedia) wiederherstellen. Schade finde ich, dass in Heilmanns Worten
kein wirkliches Bedauern für sein offensichtlich unverhältnismäßiges
Vorgehen zu finden ist. Das Angebot, mit ihm gemeinsam "den offenen und
freien Charakter von Wikipedia auszugestalten", werde ich auch nicht
weiter kommentieren. Selbst wenn es ehrlich gemeint ist, so müsste es
sich doch eher an die Benutzerinnen und Benutzer der Wikipedia richten.
Schließlich sind sie es, die mit ihren Beiträgen jeden Tag das Wissen
der Menschheit sammeln und damit die Wikipedia gestalten.
Für die Zukunft bleibt uns nur die Hoffnung, dass jeder, der potenziell
rechtsverletzende Aussagen in der Wikipedia findet, die Community über
die jeweiligen Diskussionsseiten oder das unter info-de(a)wikimedia.org
erreichbare ehrenamtliche Support-Team darüber informiert. Genauso wie
die Erstellung und Verbreitung freier Inhalte in der Wikipedia nur
kollaborativ und kooperativ gut funktioniert, so gilt dasselbe für die
Behandlung kritischer, grenzwertiger und falscher Beiträge. Die schnelle
und umfassende Überarbeitung des Artikels zu Lutz Heilmann bleibt dann
wohl als wesentliches positives Ergebnis seiner Handlungen. Ich bin mir
aber sicher, das wäre auch mit viel weniger Aufwand und insbesondere mit
viel weniger medialer Aufmerksamkeit möglich gewesen.
Beste Grüße
Sebastian
Hallo,
ich habe vorhin eine Mail an den Bundesvorstand der Linken geschrieben (als Privatperson).
Darin habe ich sie auf ein paar Wahrheiten aufmerksam gemacht (logischerweise völlig
sachlich und unaufgeregt, was wir aktuell überhaupt nicht brauchen, ist weiteres Öl im
Feuer). Denn es scheint so, daß in den Kreisen der Partei gar nicht klar ist, wie das
System funktioniert, und daß mit solchen Aktionen, die immer auf die Partei zurück fallen,
der Partei Schaden zugefügt wird, eigentliche Klientel verärgert wird. Theoretisch müßte
uns die Linke aus ihrem eigenen Selbstverständnis lieben. Indirekt habe ich ihnen nahe
gelegt, sich einmal Jemanden zu holen, der ihrer Parteispitze das "System
Wikipedia/Wikimedia" erklärt. Indirekt habe ich da WMD, zur Not selbst mich ins Spiel
gebracht. Irgendjemand halt, der ihnen mal erklären kann, wie alles läuft. Ich habe ihnen
auch zu erklären versucht, daß der Verein als solcher überhaupt keinen Einfluß auf das
Projekt hat. Theoretisch haben sie in der Bundestagsfraktion einen Mitarbeiter eines
Abgeordneten (wenn ich richtig informiert bin zumindest), der die Wikipedia kennt. Auch
wenn er uns nicht mehr sehr geogen sein wird, seit dem er indefinite gesperrt wurde. Heut
kam mir sogar mal der Gedanke, daß der vielleicht sogar der Herd unseres Übels mit der
Linken sein könnte. Aber das ist nur ein Gedanke. Es muß doch aber einen Grund haben, daß
ausgerechnet Politiker der Linken immer wieder mit so einem Unsinn ankommen. Denn im
Schnitt sind die auch nicht undemokratischer bei solchen Dingen als andere Parteien. Und
der Wunsch Falschinformationen nicht im Artikel haben zu wollen ist - wenn es denn wie
hier offenbar stimmt - sogar verständlich. Auch wenn ich beispielsweise die
Eigentümerschaft eines Sexshops als heutzutage nichts Ehrabschneidendes mehr sehe.
Grüße
Marcus