2009/3/1 Kurt Jansson <jansson(a)gmx.net>et>:
Wenn Du Dich
auf die Schweiz bezieht, dann wüsste ich die Antwort. Und da ist
auch einiges zu erwarten, bitte nur noch ein paar Tage Geduld.
Wow, das klingt spannend.
Hachja, ich habe da schon was läuten hören, das wird eine wunderbare
Geschichte werden. Meine Hochachtung davor.
Beim deutschen Verein gehört es zu Mathias' Job
(siehe Mail von
Sebastian am 28.1.), auch mit öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zu
sprechen, um dort Aufklärungsarbeit zu leisten und für eine freie
Lizenzierung zu werben. Genau das passiert derzeit, ein erstes Treffen
mit Abteilungsleitern einer ÖR-Anstalt, bei dem auch Raymond und ich
anwesend waren, fand vor kurzem statt.
Die Öffentlich-Rechtlichen sind eine relativ sonderbare Veranstaltung.
Die Inhalteerstellung oder zumindest ihr Ankauf werden durch
Öffentlichkeit finanziert, bis auf Anschauen ist damit derzeit wenig
anstellbar. Und auch das Anschauen ist ja mit dem aktuellen
Staatsvertrag so eine Sache, man muss sich da wirklich beeilen, bevor
sie wieder in den Archiven verschwinden.
Grundsätzlich ist es mit diesen durch die Allgemeinheit finanzierten
Inhalten wie mit allen anderen durch die Allgemeinheit finanzierten:
Jedermann sollte das Recht erhalten, alles damit anstellen zu können.
Solange dies noch nicht von Gesetz wegen klargestellt ist, müssen wir
einzeln durch den Einsatz unserer Engelszungen loseisen, was machbar
ist.
Im Bereich von Audiovisuellen Inhalten ist das insofern ein Drama,
weil die Rechte in der Regel sehr sehr fein granuliert und verteilt
sind, sowohl räumlich, zeitlich und inhaltlich. Für eine solide
cc-by-(sa)-Lizenzierung müsste man sehr viel zusammensammeln bei
unterschiedlichen Rechteinhabern.
Grundsätzlich erfolgversprechender als das Loseisen kompletter
Fernsehsendungen wäre Footage von ÖR-Kamerateams, die beispielsweise
bei Pressekonferenzen oder größeren Veranstaltungen, ungeschnitten und
ohne Kontamination mit vielen weiteren anderen Inhalten von anderen
Rechteinhabern. Auch hier wird Überzeugungsarbeit nötig sein. Je mehr
konkrete Beispiele es gibt (inklusive der ndr-inhalte mit
-nc-klausel), desto einfacher wird die Überzeugungsarbeit sein.
Ein recht bemerkenswertes Beispiel ist Al Jazeera, die Gaza-footage
unter cc-by freigegeben haben
http://cc.aljazeera.net/.
Kurt hat es schon erwähnt, wir werden ein Handbuch erstellen, das
Beispiele, Probleme und Lösungen sammelt und Empfehlungen gibt, wie
beispielsweise Rundfunkanstalten Punkte sammeln können durch die
Freigabe ihrer Inhalte an diejenigen, die sie finanzieren.