Moin,
mal vollkommen unabhängig davon, welche Anteile bei welcher Betrachtungsweise /
Perspektive zutreffend sind - ich denke, je nach Sichtweise bei beiden (Sebastian /
Philip) der gleiche Anteil:
* Der Großteil der geschilderten Vorkommnisse betrifft den Zeitraum vor der MV 2009 -
insofern muss sich wohl der bis dahin amtierende Vorstand incl. dem damaligen 1.
Vorsitzenden fragen lassen, wieso entsprechende Gerüchte jetzt zu einer Eskalation führen
und nicht bereits damals im Rahmen der Rechenschaft (in noch nicht Gerüchteform)
angesprochen wurden. Den jetzigen Vorstand betreffen die Vorwürfe als solchen nur
peripher, auch wenn Teil in persona ident sind.
* Der Vorstand 2008/2009 wurde von der MV 2009 auf der Basis des vorgelegten
Rechenschaftsberichts entlastet - wenn dieser unvollständig oder falsch gewesen ist wäre
es Aufgabe des damaligen Vorstands bzw. der einzelnen Vorstandsmitglieder gewesen, Fehler
und Auslassungen aufzuzeigen - das ist nicht geschehen und passiert nun eine Legislatur
später. In dem Fall sind also die einzelnen Mitglieder des Vorstands 2008/2009 zu fragen,
wie es kommen kann, dass ein solcher Rechenschaftsbericht mit ihrer Zustimmung der MV 2009
vorgelegt werden konnte und ob sie diesen tatsächlich in der präsentierten Form
mitgetragen haben. Der aktuelle Vorstand hat sich in meinen Augen nicht für bereits
entlastete Tätigkeiten des vorhergehenden Vorstands zu rechtfertigen.
* Der aktuelle Vorstand und insbesondere der aktuelle 1. Vorsitzende wurde tw. auf der
Basis des Berichts vom Vorjahr durch die MV gewählt (in Unkenntnis nicht kommunizierter
Probleme) - auch hier die gleichen Fragen wie beim vorhergehenden Punkt.
Anders als Marcus sehe ich den Vorstand 2009/2010 nicht in der Pflicht, die Vorkommnisse
im Vorstand 2008/2009 aufzurollen und zu klären - das wäre Aufgabe des vorhergehenden
Vorstands gewesen, den wir als MV rechtlich entlastet haben. Auf der MV 2010 kann und darf
nur die Rechenschaft für die aktuelle Legislatur erfolgen. Ob aus dem ganzen Vorgeplenkel
und der nun wieder aufgerollten Gerüchte / Realitäten für einen oder mehrere Abstimmende
Vorbehalte gegen einzelne Kandidaten entstehen, bleibt der Abwägung jedes einzelnen
überlassen.
Abschliessend noch was Persönliches:
Ich habe bei der letzten MV explizit nach den Gründen für die offensichtliche Entzweiung
zwischen den damaligem 1. und 2. Vorsitzenden und deren weiteren Plänen bei einer
potenziellen Nichtwahl im Rahmen des WM e.V. gefragt - die Antwort war bei beiden
Kandidaten unkonkret und ausweichend. Den aktuellen 1. Vorsitzenden habe ich nie in diese
Position gewählt (mein Stimmzettel war auf Kurt angekreuzt, da ich wieviele andere auch,
den 1. Vorsitzenden nicht in PU mit dem GF sehen wollte, und gegenüber Kurt ein
uneingeschränktes Vertrauen hatte).
Weder von Kurt noch von Philip noch von irgendeinem anderen Mitglied des damaligen
Vorstands wurden jedoch im Rahmen der MV Kritikpunkte angeführt, wie dies im vergangenen
Jahr - nach der MV - durch Gerüchte und schlussendlich jetzt, nach einem Jahr und direkt
vor der nächsten Vorstandswahl, durch Philipps Rechenschaftsbericht und das letzte Mail
geschehen ist. Diesen Punkt finde ich persönlich in der gesamten Diskussion am
Bescheidensten. Für mich hinterlässt das Ganze vor allem eine tiefe Kerbe im Vertrauen
gegenüber der Mannschaft 2008/2009 und einzelnen Vertretern derselben. Vor dem jetztigen
Kandidatenpool stehe ich entsprechend ziemlich ratlos, da derzeit mit Ausnahme von 2
Personen für mich niemand der Kandidaten, weder der alten noch der neuen, wählbar ist.
Gruß,
Achim
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Wed, 28 Apr 2010 01:59:54 +0200 (CEST)
Von: Marcus Cyron <kenwilliams-1(a)web.de>
An: "Mailingliste des Wikimedia Deutschland e. V. / mailing list of Wikimedia
Deutschland e. V." <vereinde-l(a)lists.wikimedia.org>
Betreff: Re: [VereinDE-l] Geschäftsführersuche
Au Backe. Die Gerüchte um die Verschleppung der
Geschäftsführersuche
sind nichts Neues für mich, Nachfragen bei einem Vorstandsmitglied ergaben
eine Bestätigung, bei einem anderen die Verneinung. Wenn das so stimmt -
und ich habe mit Philipp schon einige Sträuße ausgefochten, weil wir selten
einer Meinung sind, aber ich habe ihn zumindest immer integer erlebt,
weiß ich echt nicht, was ich davon halten soll. Diese Sache muß bei der MV
geklärt werden. Ohne Klärung kann Sebastian als 1. Vorsitzender meines
Erachtens schwerlich das Vertrauen der Mitglieder haben. Das was Philipp hier
aufzählt ist nahe dessen, was mir als Extremvariante berichtet wurde. Zu
klären ist demnach:
* stimmt der Vorwurf von Nadine, daß nach Vereinsrecht unzulässig Geld
geflossen ist
* stimmt es, daß Sebastian als Geschäftsführer die Suche nach einem
Nachfolger verschleppt hat
- daraus ergibt sich die weitere Frage:
* stimmt es, daß dies deshalb passierte, weil Sebastian lieber eine
Umwandlung in eine andere Vereinsform mit einem hauptamtlichen Vorstand
[zunächst nicht verwerflich, aber dann sehr wohl, wenn es zu Unregelmäßigkeiten
wie eben einer Verschleppung kam] umzuwandeln
* sah sich Sebastian in diesem neu zubildenden Vorstand und hat er noch
anderen Personen eine Position in Aussicht gestellt [um sie für diesen Plan
zu zu bekommen] - mir wurden noch zwei Namen zugetragen, von denen einen
überhaupt nicht glaube, beim anderen waren zu viele andere eher unsinnige
Nebengerüchte dabei, als daß ich es ernsthaft glauben könnte
* gab es einen Beschluß zur Geheimhaltung dieser Dinge im Vorstand?
Ganz deutlich - ich möchte diese Fragen geklärt wissen. Bislang waren
das alles für mich Gerüchte, Philipps jetzige Mail habt aber mindestens die
Hälfte bestätigt. Ich möchte jetzt wissen, ob auch der Rest stimmt.
Würde dem so sein [und ich nutze ausdrücklich den Konjunktiv!] wäre das
keine Basis, in der mMn Sebastian im Vorstand weiter wirken könnte. Ist dem
aber nicht so, kotzen mich die Gerüchte und Spielereien, die Spekulationen
und die Poltik nur noch an. So oder so, der Verein hat in meinen Augen
massiven Schaden genommen. Deshalb ist die Klärung für mich essentiell. Das
ist nicht irgendwas, wo vielleicht die Kommunikation klemmt, nicht einfach
nur etwas Unzufriedenheit mit der Entwicklung oder bestimmten Dingen. Für
mich hängt an der Klärung dieser Sachverhalte - mit dem Ergebnis so oder
so - nicht nur meine Zukunft im Verein, sondern generell die Vereinszukunft.
ernsthaft geschockt
Marcus
Nach einer wegen Vulkanausbruchs verlängerten
Dienstreise etwas
verspätet eine Antwort.
Am 22. April 2010 14:22 schrieb Sebastian Moleski
:
> On 22.04.2010 10:54, Kurt Jansson wrote:
>> Es geht um die Geschichte der Geschäftsführersuche. Sie enthält
mehrere
>> unschöne Episoden, die das Klima im
letzten und offenbar auch im
jetzigen
>> Vorstand belastet haben: Der desaströse
Abbruch der Suche Ende 2008,
die
>> zunächst verschleppte Suche im
Frühjahr/Sommer 2009, die
Vorstandsklausur im
>> Mai 2009. Die Suche konnte nur mit
reichlicher Kraftanstrengung zu
einem guten
>> Ende geführt werden. Philipp spricht sie
in seinem
Rechenschaftsbericht an
Die Geschäftsführersuche war für den Vorstand in der Tat eine große
Belastung. Der Wunsch des gesamten Vorstands, die Suche innerhalb von
sechs Monaten erfolgreich zu beenden, scheiterte letztendlich Ende 2008
damit, dass sich der Vorstand in mehreren Wahlgängen nicht auf einen
Kandidaten einigen konnte. Der Versuch im Januar, weitere Kandidaten zu
Vorstellungsgesprächen einzuladen, um eine kurzfristige Auswahl
vorzunehmen, scheiterte an Terminschwierigkeiten. Der Vorstand hatte
dann Anfang Februar ohne Gegenstimmen beschlossen, meinen Auftrag um
sechs Monate zu verlängern.
Das ist so nicht ganz korrekt. Zum Einen konnte sich der Vorstand nur
deswegen nicht einigen, weil Du damit gedroht hast, alles
hinzuschmeißen, im Falle dass der Vorstand gegen Deinen Willen den
verbliebenen Kandidaten eingestellt. Zum anderen ist das von Dir
genannte ja symptomatisch für die von Dir betriebene Verschleppung der
Geschäftsführersuche: Zwischen November und Februar waren dies nämlich
die einzigen Aktivitäten zu dem Thema.
Die Geschäftsführersuche wurde nach MV (März
2009) und Wikimedia
Conference (April 2009) mit Intensität fortgesetzt. Zu beachten ist,
dass mein Auftrag sich auch auf die laufenden Geschäfte des Vereins
erstreckten, weil klar war: der Verein macht jetzt nicht sechs Monate
Pause, bis ein permanenter Geschäftsführer gefunden wurde.
Korrekt ist: Nachdem Du das ganze Monate verschleppt hast, wurden dann
zögerlich einige Aktivitäten unternommen.
> Bezüglich Philipps Vorwurf ist klarzustellen, dass ich mich zu keiner
> Zeit für die Stelle des Geschäftsführers beworben habe, noch ich dem
> Vorstand einen Antrag oder ähnliches vorgelegt habe. Es gab
> zwischenzeitlich informelle Gespräche unter Vorstandsmitgliedern zu
> dieser Frage, als im Frühjahr 2009 die grundlegende Frage geklärt
werden
> sollte, ob der Verein auf eine professionelle
Personalberatung (mit
> allen damit verbundenen Kosten) zurückgreifen oder die bisherige
> Vorgehensweise fortgesetzt werden sollte. Tatsächlich gab es auf einer
> Telefonkonferenz des Vorstands, an der ich nicht teilgenommen habe,
eine
offene
Diskussion darüber, die zu dem Schluss kam, dass mir diese
Anstellung nicht angeboten werden soll.
Es ist richtig, dass Du Dich zu keiner Zeit auf die Stelle beworben
hast. Wie bei Dir üblich, wurde nicht mit offenen Karten gespielt,
sondern mit Teilen des Vorstands informelle Gespräche geführt. Allen
Teilen wurden dies dann auf der Klausurtagung Mitte Mai deutlich, als
Du versucht hast, den Vorstand mit Aufhänger AG Verantwortungsstruktur
dazu zu bringen, einen hauptamtlichen Vorstand einzurichten (inklusive
nächtlicher konspirativer Einnordungsversuche).
Das ging nach hinten los, denn Dein Vorschlag wurde glattweg abgelehnt
und die Reaktion darauf war die genannte Telephonkonferenz, die dann
auch den Durchbruch für die weitere und dann erfolgreiche
Personalfindung darstellte (ohne Dich) und auch den Fokus der AG
Verantwortungsstruktur stärker auf Haftungsfragen setzte, um solche
Spielchen zu beenden.
> Für die Zukunft können wir aus diesem Projekt viele Lehren ziehen.
Dazu
> gehört für mich insbesondere:
>
> 1. Die Suche muss extern unter Einbeziehung einer Personalberatung
> vergeben werden. Die damit verbundenen Kosten sind sehr hoch. Wenn man
> aber davon ausgeht, dass die Einnahmen des Vereins weiter steigen,
> werden sie im Verhältnis zunehmend weniger beachtlich. Den Kosten
steht
aber auch
eine erhebliche Entlastung des Vorstands gegenüber, der ja
weiterhin seine anderen Aufgaben erfüllen soll. Die Welt wird für uns
nicht stillstehen, bis wir die Stelle neu besetzt haben.
Wir hatten uns ja nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus
inhaltlichen Gründen gegen eine Personalberatung entschieden, da es
uns sehr unwahrscheinlich erschien, dass eine Personalberatung den
speziellen Gegebenheiten von Wikimedia Deutschland gerecht werden
würde. Die enorme und unersetzliche Arbeit die Jenny in die
Personalfindung gesteckt hat, sollte man aber auf keinen Fall wieder
in ehrenamtlicher Weise durchführen.
> 2. Wir müssen für den Fall der Fälle sicherstellen, dass der Verein
über
> Mitarbeiter verfügt, die die Rolle des
Geschäftsführers temporär
> übernehmen können (und ggf. auch als Nachfolger in Betracht kommen).
Das
> war 2008 nicht gegeben, mit unserem
ausgebauten professionellen
> Personalstamm stehen wir heute aber auch bedeutend besser da.
> Mittelfristig sollte man sich überlegen, ob man einen Titel wie
> "stellvertretenden Geschäftsführer" nicht tatsächlich vergeben und
mit
der dafür
notwendigen fachlichen Qualifizierung unterlegen sollte, um
die Kontinuität der Vereinsarbeit sicherzustellen.
Ja, das ist wichtig, siehe oben.
> 3. Die Zerrkräfte durch vermutete Interessenkonflikte und Misstrauen
bei
> Vorständen, die zeitgleich eine vergütete
Tätigkeit für den Verein
> erfüllen, sind enorm. Hierbei spielen viel öfter prinzipielle
Erwägungen
> als strikte Kosten-Nutzen-Abwägungen und die
Anerkennung von
Sachzwängen
> eine Rolle. Diese Tatsache wurde von Vielen,
auch von mir selbst,
> unterschätzt. Angesichts dieser Erfahrungen kann ich heute keinem
> Vorstand mehr empfehlen, sich auf solch ein Konstrukt einzulassen.
> Gerade deswegen ist das unter Punkt 2 Gesagte von erheblicher
Wichtigkeit.
Das Vertrauen war da, es gab keine vermuteten Interessenskonflikte.
Bis eben ab Ende November 2008 Deinerseits nur noch hochgradig
merkwürdige Spielchen getrieben wurden, die in der Tat nicht nur zu
enormen Zerrkräften führten, sondern den Vorstand glatt zerrissen, was
von Dir billigend in Kauf genommen wurde.
Während ich den Antrag zur MV zu Interessenskonflikten/Trennung von
Anstellung und Vorstandsamt absolut begrüße ist die Lösung dieser
Probleme vor allem eine Frage des zwischenmenschlichen. Ein Vorstand
kann nur mit einem Mindestmaß an Vertrauen und gegenseitigem Goodwill
gut arbeiten. Und das ist eben letztlich eine Frage des Umgangs
miteinander, wie auch der Frage, ob jemand in der Lage ist,
existierende zwischenmenschliche Probleme wieder aus der Welt zu
schaffen...
Viele Grüße
Philipp
_______________________________________________
VereinDE-l mailing list
VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
_______________________________________________
VereinDE-l mailing list
VereinDE-l(a)lists.wikimedia.org
https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinde-l
--
GRATIS für alle GMX-Mitglieder: Die maxdome Movie-FLAT!
Jetzt freischalten unter