On Wednesday, October 27, 2004 5:14 PM
Ivo Köthnig <koethnig(a)web.de> wrote:
Am Mittwoch 27 Oktober 2004 16:22 schrieb Jens
Ropers:
Hmm, betrachtet diese Nachfrage bitte noch nicht
als Hilfangebot und
Bereiterklaerung, aber ich frage trotzdem einfach mal -- was muss der
(whois) Admin-C Mensch denn so machen? Was bringt das mit sich?
Ich habe deutsche Staatsangehoerrigkeit und bin z.Zt. auch wieder in
Deutschland wohnhaft. Ich bin Mitarbeiter bei der englischen
Wikipedia und bin nicht an einem Beitritt zum deutschen Verein (oder
ueberhaupt an Mitarbeit bei der deutschen Wikipedia) interessiert.
Insofern koennte ich *theoretisch* eine passende Person sein, aber
wie gesagt, dies ist noch kein Angebot. Erklaert doch bitte mal,
welche Verantwortung, welche Rechte und Pflichten sich aus einem
Admin-C - Listing fuer mich ergaeben. (Wenn ihr einen besseren
Freiwilligen findet/habt, dann kuemmert Euch nicht weiter um mich
und ignoriert diese email bitte.)
Was du faktisch zu tun hast, müsste Kurt am besten wissen. Ich
vermute mal nicht viel.
Wenn dem so wäre, gäbe es wohl kein Problem.
Ansonsten bist du (soweit ich weiß) der
Ansprechpartner für jeden, der irgend ein Problem mit der Domain
"wikipedia.de" hat. Sei es mit der Domain selbst, oder mit dem
Inhalt, der unter dieser Domain gehosteten Informationen. (Der
Admin-C ist einfach nur ein notwendiger Eintrag bei der DENIC, der
zu genau diesem Zweck existiert und der ein Deutscher sein muss).
Deutscher muss der Admin-C nicht sein, er braucht "nur" eine
ladungsfähige Anschrift in Deutschland.
Da es sich lediglich um eine Weiterleitungsadresse zur
Domain
"wikipedia.org" handelt (für die du dann nicht mehr zuständig wärst),
müsstest du vermutlich lediglich die entsprechenden Anfragen,
Beschwerden oder was auch immer an die dort zuständigen weiterleiten
oder auf diese Verweisen.
Das ist zwar unsere Sicht der Dinge, aber leider wird sie nicht
notwendigerweise von allen Juristen geteilt. Und leider können auch
völlig unberechtigte Forderungen erstmal einen Haufen Zeit und Geld
kosten.
Praktisch dürfte es häufig auch reichen,
wenn du einfach uns, also dem Verein bescheid gibst und wir uns dann
darum kümmern.
Genau so läuft es ja jetzt auch. Um diese Briefe kümmert sich der
Verein, auch wenn er formal nichts damit zu tun hat.
Vielleicht will Kurt den Job ja auch garnicht abgeben.
Ich wollte
auch erstmal nur diese Diskussion anregen und Meinungen dazu hören.
Möglicherweise gibt es ja auch andere Gründe, die dagegen sprechen.
Vielleicht ist es ja auch extra so gewollt, wie es jetzt ist.
Nicht unbedingt, aber vielleicht noch mal eine Zusammenfassung des
Status quo und möglichen Optionen:
* Kurt bekommt in seiner Eigenschaft als Admin-C der wikipedia.de seit
einigen Monaten mehr oder weniger regelmäßig Post wegen vermeintlicher
Rechtsverstöße in der Wikipedia (etwa vier oder fünf offizielle Vorgänge
dürften es mittlerweile sein).
* Die Denic-Richtlinien sagen: "Der administrative Ansprechpartner
(admin-c) ist die vom Domaininhaber benannte natürliche Person, die als
sein Bevollmächtigter berechtigt und verpflichtet ist, sämtliche die
Domain betreffenden Angelegenheiten verbindlich zu entscheiden, und die
damit den Ansprechpartner DENICs darstellt. [...] Sofern der
Domaininhaber seinen Sitz nicht in Deutschland hat, ist der admin-c
zugleich dessen Zustellungsbevollmächtigter i. S. v. §§ 174 f ZPO; er
muss in diesem Falle seinerseits in Deutschland ansässig sein und mit
seiner Straßenanschrift angegeben werden."
* Es ist in der Rechtsprechung umstritten, ob und in welchen Fällen der
Admin-C - über die oben beschriebene Rolle hinaus, in der er nur im
Namen des Domaininhabers agiert - auch persönlich als sogenannter
Mitstörer haftbar zu machen ist.
* Die meisten Fälle bezogen sich auf Kurt in seiner Eigenschaft als
Bevollmächtigter der Foundation und standen nicht im Zusammenhang mit
dem Verein. In keinem Fall wurde Kurt als Mitstörer persönlich
angegangen (zumindest nicht erkennbar). Und bisher konnten alle
entsprechenden Vorgänge zumindest bis auf Weiteres friedlich beigelegt
werden.
* Auch wenn einzelne Forderungen noch so lächerlich sein mögen,
verursachen die Recherche der entsprechenden Vorgänge und die
Beantwortung der Schreiben nicht unerheblich Arbeit. Und zudem bleibt
ein Restrisiko, dass es doch mal richtig ernst wird und sowas juristisch
ausgefochten werden muss.
Es gibt verschiedene Vorschläge, wie wir damit umgehen:
* Es bleibt alles wie es ist.
* Wir tragen als Admin-C einen anderen Wikipedianer ein (bringt m.E.
nichts, s.o.)
* Die Domain wikipedia.de wird von einer direkten Weiterleitung in ein
Portal (nach dem ch-vorbild) umgewandelt, um eine klare Trennung
zwischen dieser Domain und den Wikipedia-Inhalten zu schaffen (einfache
Verlinkung). Gleichzeitig müsste die Foundation alle de-Domains an den
Verein übertragen, damit Kurt auch definitiv kein
Zustellungsbevollmächtigter mehr für die Foundation wäre.
* Wir suchen für die Foundation eine deutsche Anwaltskanzlei, die einen
ihrer Anwälte als Admin-C für alle de-Domains abstellt und damit sowohl
uns als auch der Foundation den ganzen Ärger vom Hals hält.
Auf den ersten Blick erscheint die letzte Option als die angenehmste,
wird allerdings auch mit Kosten verbunden sein.
Viele Grüße
Arne
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