Hallo Jens,
mir leuchtet einiges immer noch nicht ganz ein.
Zum einen wiederhole ich meine Frage von der MV im Mai 2014, auf die ich
bislang keine Antwort erhielt: Was ist im April 2014 geschehen, was das
Präsidium veranlaßte von der für Ende April beschlossenen Mediation Abstand
zu nehmen?
(Ich hätte übrigens aufgrund meiner Beobachtungen und Analysen eine
Antwort).
Zum anderen sehe ich einen Widerspruch in Deiner Argumentation bzw.
Darstellung der Entwicklungen. Gestern noch hast du uns im "Forum" erklärt,
dass die vom Präsidium gewünschten Änderungen deshalb nicht möglich waren,
weil der Vorstand mit seinem Rücktritt drohte.
Na, warum habt Ihr diesen denn nicht angenommen? Das wäre doch billiger
geworden.
Und drittens frage ich: Warum habt Ihr die Mitgliedschaft in Eurem Wille zu
Veränderungen, speziell auf MV's, nicht mitgenommen? Kritiker an Pavel in
bestimmten Dingen, zu denen ich nachweislich gehörte, habt Ihr im Regen
stehen lassen und erklärt, dass (fast) alles bestens bestellt ist. Ich
verweise insbesondere auf die Mitglederversammlung in der Kulturbrauerei im
Mai 2013 (Stichwort:Antrag von DaB und meine Gegenstimme zur Entlastung von
Pavel). Markus Glaser rief damals noch zum Vertrauen in den Vorstand auf.
Jeder macht sich das Bild der Entwicklung so, wie es gerade passt.
Beste Grüße
Bernd
Am 19. November 2014 14:22 schrieb Jens Best <jens.best(a)wikimedia.de>de>:
Hallo liebe Christa,
ich will zu dem hier laufenden Streit um Herrn Moleski gar nichts sagen,
das bringt erfahrungsgemäß nicht viel. Aber doch ein paar Fakten
geradestellen und ein wenig Begründung nachreichen, damit das Ganze ein
wenig mehr inhaltliche Substanz bekommt.
Die vorzeitige Trennung von Herrn Richter kostete nicht 320k, sondern eher
so in Richtung der Hälfte davon. Genau darf dies nicht gesagt werden, denn
natürlich unterliegen einige dieser Punkte rechtlich der Verschwiegenheit.
Kann man doof finden, ist aber so. Die 320k beziehen sich auf den
Nachtragshaushalt, der aber auch noch andere Punkte enthält, die mit der
vorzeitigen Trennung nichts zu tun haben bzw. auch bei einer Trennung am
Vertragsende angefallen wären.
Das ist natürlich auch noch eine Menge Geld, aber an dieser Stelle die
zweite Richtigstellung einer Fehlinformation in deiner Mail: Herr Richter
war nicht "kurz vor seinem Vertragsende", sondern er hätte ohne die
Trennung noch über 1,5 Jahre in diesem Verein die zentrale Macht als
Vorstand gehabt, denn so sind die Strukturen aktuell angelegt. 1,5 Jahre
sind eine lange Zeit, um Dinge schlechter oder besser zu machen.
Dies hätte also bedeutet, dass er noch 1,5 Jahre lang eine realen Kurs
hätte fahren können, der einerseits wenig mit
Community-/Mitgliederunterstützung als zentralem Selbstverständnis der
Geschäftsstellle zu tun gehabt hätte und andererseits auch weiter in ihren
Strukturen keine Professionalität ausgebaut hätte, wie es sich für eine
solche nicht gerade kleine Geschäftstelle gehört (sprich
bereichsübergreifendes Kontakt- und Knowledgemanagement, vereinheitlichtes
und grundlegenden Standards entsprechendes Prozessmanagement und dazu
passende Evaluation/Controlling, nachhaltige Mitarbeiterentwicklung uvm.).
Es ist eine der originären Aufgaben des Präsidiums an diesen Stellen sowie
auch generell genau hinzuschauen und dafür zu sorgen, dass es sich die
Zustände unter der operativen Leitung des Vorstandes verbessern. Wenn das
Präsidium nach reiflichen Überlegungen und Versuchen, auf anderen Wegen
eine Lösung zu finden zu dem Schluss kommt, dass eine Trennung die einzige
Möglichkeit ist, dann ist das satzungsgemäß ein richtiger und guter Weg.
Vorzeitige Trennungen von Vorständen sind im deutschen
Vereins-/Verbandswesen kein ungewöhnlicher Vorgang, jedes Jahr bringen das
etliche Organisationen in unserer Größe und größer hinter sich. Dies
geschieht (auch bei uns) weder "spontan" oder "ungeplant", wie einige
hier
das gerne darstellen, sondern ist eine, wenn auch nicht die angenehmste,
normale Aufgabe des Präsidiums.
Herr Richter hat sich um den Verein verdient gemacht, weil er mit
Professionalisierung des Fundraisings auch dafür gesorgt hat, dass über 10k
Vereinsmitglieder aktuell in der Kartei stehen und damit einen Sockel für
eine finanzielle Sicherheit darstellen, was auch ein Stück Unabhängigkeit
von in den Details ihrer Bedingungen ab und an merkwürdigen internationalen
Geldmitteln bedeutet. Gleichzeitig wurde mit teils wenig nachhaltigen
Beschäftigungsmodellen die Geschäftsstelle aufgeblasen, sodass dort jede
Menge Experimente mit dem gewonnenen Geld durchgeführt werden konnten, von
einer Stringenz in Sachen professioneller Freiwilligenunterstützung oder
anderen Aspekten dieser NGO konnte aber nur bedingt gesprochen werden.
Es nützt nichts für ein paar Jahre ein paar Millionen auf dem Konto, ein
paar tausend Karteileichen, um die sich niemand kümmert, in der
Mitgliederkartei und ein ungesundes Mitarbeiterwachstum zu produzieren,
wenn dadurch kein passender Impact, keine Wirkkraft für die Sache des
Vereins und die Freiwilligen, die diesen Verein überhaupt erst möglich
machen, entsteht. Diese grundlegende Trendwende hin zu mehr Sinn und
Wirkkraft wäre unter einem rein wachstumsorientierten Vorstand nicht
möglich gewesen.
Durch die Trennung wird in diesem Verein nicht alles automatisch eitel
Sonnenschein, es gibt noch einiges zu verbessern oder überhaupt ersteinmal
zu etablieren, aber mit dieser Trennung ist ein wichtiger Punkt
durchgeführt worden, sodass dieser Verein im Sinne des Vereinszweckes und
insbesondere im Sinne der tragenden Freiwilligen in den vielen Communities,
die unseren Verein ausmachen, seinen Fokus wirksam ausrichten kann.
Dies ist eine gemeinsame Aufgabe, aber es wird, sollte der Governance
Review Prozess hier keine Veränderung bringen, weiterhin so sein, dass der
Vorstand die zentrale operative faktische Macht in diesem Verein besitzt.
Insofern gilt es hier eine Kandidatin/einen Kandidaten zu finden, die/der
nicht mit einem sinnbefreiten Wachstumsparadigma aufschlägt, sondern als
entscheidungsbezogener Primus inter Pares mit Freiwilligen, Mitarbeitern
und relevanten Stakeholdern den Vereinszweck vorantreibt.
Beste Grüsse
Jens Best
Am 19. November 2014 12:48 schrieb Christa Bartel <
christa.bartel(a)googlemail.com>gt;:
Geht es nicht noch ein wenig gehässiger? Ich bin
seit vielen Jahren
aktives Mitglied des Vereins und am Anfang, in der Entstehungszeit, habe
ich mit Freude die überwiegend jungen Leute bewundert, die mit so viel
Begeisterung für die Verbreitung des freien Wissens eintraten. Ich habe
auch viele Freunde und Bekannte animiert, ebenfalls für den Verein WMDE
zu
spenden oder Mitglied zu werden. Nach allem, was
ich gelesen habe, kann
ich
nicht mehr guten Gewissens für einen Verein
eintreten, der die Spenden
von
Mitgliedern offensichtlich sehr leichtfertig aus
dem Fenster wirft, indem
er sich von dem langjährigen Vorstand Pavel Richter kurz vor dessen
Vertragsende trennt und somit Spender und Mitglieder bis zu 320.000 € für
diese Entscheidung des Präsidiums zahlen müssen. Wenn ich mir das unten
gehässige Geschreibsel ansehe, erhalte ich den Eindruck, dass eine
sachliche und gewinnbringende Auseinandersetzung von einigen Aktiven wohl
auch nicht mehr möglich ist. Schade! Ich werde mein Wahlrecht für das
zukünftige Präsidium noch wahrnehmen und hoffe, eine gute Wahl zu
treffen.
Anschließend werde ich aus dem Verein austreten.
Christa Bartel
Am 19.11.2014 12:01, schrieb Marcus Cyron:
> Dieser Beitrag war eine Frechheit sondersgleichen. Statt endlich mal
> einen Fehler einzusehen und zuzugeben Scheiße gebaut zu haben - erst
dann
> könnte man beginnen darüber auch nur
nachzudenken das mal nachzusehen -
> kommt dieser freche Schlag ins Gesicht der Mitglieder von WMDE. Es ist
> wirklich unglaublich, mit welch einer Einstellung sie glauben über allem
> und allen anderen zu stehen und sich ihre eigene Welt basteln, in der
sie
> immer recht haben. Man kann mittlerweile kaum
noch etwas anderes dazu
> sagen, als dass sie da etwas Zusammenphantasieren, um ihre Schuld nicht
> eingestehen zu müssen. Sie sind ein Verräter vertraulicher Dinge, die
das
> Vertrauen in ein ganzes Gremium
unterminierten. Sie, SIE! (und ihr
> Zuträger, der eben nicht nur mit ihnen über ihm wichtige Dinge sprach um
> sich Rat zu holen, was OK gewesen wäre, sondern ganze Unterlagen weiter
> reichte), haben das Vertrauen in Verein und Präsidium als Gremium
> erschüttert. Sie faseln etwas von verlorenem Vertrauen, dass zurück
> gewonnen werden müsste, dabei stehen genau sie für diesen
> Vertrauensverlust. Sie verkörpern ihn geradezu. Es ist lächerich, was
sie
> hier abziehen. Dem Verein ist damit in keiner
Weise gedient - nur
> geschadet. Dienen tut das alles bestenfalls Sebastian Moleski. Wir
hatten
> ja schon einige Selbstdarsteller in Vorstand
und Präsidium - aber sie
> stellen all diese Leute wahrlich in den Schatten. Sie faseln dauernd von
> angeblichen Schaden, den das aktuelle Präsidium angerichtet hätte. Nein,
> Herr Moleski. Den wirklichen Schaden richten sie an. Und ironischerweise
> nicht einmal mehr mit ihrem Umgang mit vertraulichen Informationen oder
> Geld, das sie eben auch mal doppelt abrechnen. Sondern mit ihrem Umgang
mit
> der Wahrheit. Statt einmal zuzugeben, dass
sie einen Fehler gemacht
haben,
> bleiben sie stur dabei, alles richtig gemacht
zu haben und sind dann
auch
> sehr kreativ in den Begründungen. Na immerhin
haben sie Fantasie. WMDE
ist
> aber kein Fantasialand. Und ich hoffe, dass
es wirklich genug Leuten
klar
> ist, dass sie zu wählen eine massive
Vereinsschädigun wäre. Wer sie
wählt
> sollte sich im klaren sein, dass er keine
Zukunft für WMDE wählt,
sondern
> eine Zukunft für Sebastian Moleski. Aber
dafür sind wir nicht da. Und
nun
> kommen sie bitte endlich mal wieder aus ihrem
Wolkenkukuksheim in die
> Realität.
>
>
> Marcus Cyron
>
>
>
> Am 19.11.2014 10:14, schrieb Sebastian Moleski:
>
>> Hallo Olaf,
>>
>> Du bist ans Rednerpult gegangen und hast bewußt die Vertraulichkeit des
>>
>>> Präsidiums gebrochen. Du hast verbindliche Regeln, die es in unserem
>>> Verein
>>> gibt, bewußt gebrochen !!!
>>>
>>> hierzu habe ich eigentlich nur drei Dinge zu sagen:
>>
>> 1) Das Präsidium hat die Möglichkeit, sensible Teile von Sitzungen als
>> vertraulich zu deklarieren und deren Inhalt nicht zu veröffentlichen.
>> Zweck
>> dieser Vertraulichkeisregelung ist es jedoch nicht, satzungswidrige
>> Beschlüsse zu schützen oder gar Falschaussagen von
Präsidiumsmitgliedern
>> zu
>> decken. Es ist mit nach wie vor ein Rätsel, wie man einem
>> Vereinsmitglied,
>> das keine weiteren Funktion im Verein hat und insbesondere nicht dem
>> Präsidium angehört, den Mund verbieten oder gar ausschließen möchte,
weil
>> es über solche geheim gehaltenen,
satzungswidrigen Beschlüsse spricht.
>> Noch
>> rätselhafter wird es in einem Umfeld, dass so einen großen Wert auf
>> Transparenz und Offenheit legt wie Wikimedia.
>>
>> 2) Ich habe den Inhalt des Beschlusses, so wie er mir gegenüber benannt
>> wurde, nur auf der Mitgliederversammlung wiedergegeben, also ihn gerade
>> nicht veröffentlicht. Innerhalb der Mitgliederversammlung kann sich
weder
>> Vorstand noch Präsidium auf
Vertraulichkeit berufen. Die Organe des
>> Vereins
>> sind gegenüber der Mitgliederversammlung unbeschränkt
>> rechenschaftspflichtig (§ 666 BGB), weil sonst eine effektive Kontrolle
>> der
>> Organe durch die Versammlung gar nicht möglich wäre. Wie soll das denn
>> auch
>> funktionieren, wenn jemand satzungswidrig handeln und dann diese
>> Handlungen
>> als vertraulich vor der MV verstecken kann? Die Mitglieder müssen in
der
>> Mitgliederversammlung ohne Befürchtung
von Nachteilen frei sprechen
>> können,
>> insbesondere wenn es um die Amtsführung der Vereinsorgane geht. Das ist
>> auch einer der wesentlichsten Gründe, warum Mitgliederversammlungen
eben
>> unter Ausschluss der Öffentlichkeit
stattfinden.
>>
>> 3) Die Vertraulichkeit, die es innerhalb des Präsidiums gibt, soll dazu
>> dienen, dass auch sensible Themen behandelt werden können. Sie
beschränkt
>> sich selbstverständlich nur auf die
Präsidiumsmitglieder. (§2
>> GO-Präsidium
>> i.V.m. §1 GO-Präsidium) sowie über ihre Dienst- bzw.
Anstellungsverträge
>> auf den Vorstand und die Mitarbeiter. Das
ist auch gut so und nicht zu
>> beanstanden. Es wurde von mir während meiner früheren Amtszeit beachtet
>> und
>> wird es selbstverständlich auch im Falle einer zukünftigen Amtszeit.
>>
>> Ich finde es persönlich auch sehr befremdlich, dass die Vorwürfe eines
>> "Geheimnisverrats" durchweg von denjenigen kommen, die in früheren
Jahren
>> (rückblickend betrachtet: zu recht) die
rigide Geheimhaltungspraxis des
>> Präsidiums bzw. des ehrenamtlichen Vorstands (wir haben damals so gut
wie
>> gar keine Beschlüsse oder Protokolle
veröffentlicht) scharf kritisiert
>> haben. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieselben
>> Personen
>> heute mit dem Ergebnis, also der vorzeitigen Abberufung von Pavel
Richter
>> und der vermeintlichen nur damit
möglichen Emanzipierung des
Präsidiums,
>> so
>> zufrieden sind, dass Kritik an den dafür zum Einsatz gekommenen Mitteln
>> und
>> Wegen sowie die Widerlegung falscher Behauptungen schlicht unerwünscht
>> ist.
>>
>> Für das nächste Präsidium wünsche ich mir, egal ob ich gewählt werde
oder
>> nicht, dass es mit Kompertnz und
Sachverstand agiert, selbst heftigst
>> ausgedrückte Kritik anhört und mit Geduld und Weitsicht reagiert, wenn
es
>> nicht das hört, was es hören will. Der
Verein wie die Commnity leben
von
>> der Vielfalt ihrer Mitglieder, sie sind
ist eine der größten Stärken,
auf
die Wikimedia setzen kann. Wir sollten alles dafür
tun, dass sie keine
Scheu haben, ihre Meinungen auszudrücken, statt Wege zu finden, wie das
verboten werden kann.
Beste Grüße
Sebastian Moleski
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