hallo Sebmol,
...um mich (wenigstens halbwegs) an den vorstellungen der letzten beisitzer (2009) zu
orientieren, suchte ich deren vorstellungs-artikel. fand über die textsuche jedoch nur
"Wikimedia Deutschland/Vorstandswahlen 2005".
vielleicht hab ich zu blöde gesucht - aber eine gewisse kontinuität über die jahre hielte
ich trotzdem für angebracht: "Wikimedia Deutschland/Vorstandswahlen 2009" wäre
konsequent gewesen. werde jetzt quasi "in die black box schreiben"... hoffentich
wirds den anforderungen genügen.
gruß,
ulli p.
--- Sebastian Moleski <sebastian.moleski(a)wikimedia.de> schrieb am Fr, 16.4.2010:
Von: Sebastian Moleski <sebastian.moleski(a)wikimedia.de>
Betreff: Re: [VereinDE-l] Informationen von der AG Verantwortungsstruktur
An: vereinde-l(a)lists.wikimedia.org
Datum: Freitag, 16. April, 2010 12:08 Uhr
On 16.04.2010 07:26, Nadine Stark wrote:
vielen Dank nochmals für deine Erläuterungen. Die
Vorlage der GO wurde
ja schon angekündigt. Es ging bei meiner Frage um zB die
Reisekostenordnung, die offensichtlich schon mehrere Jahre in Kraft ist.
Wann wurde die denn beschlossen in ihren alten und neuen Fassungen?
Die Geschäftsordnung/Reisekostenordnung wurde im August 2006 vom
Vorstand beschlossen und am 15. März 2008 geändert. Die
Mitgliederversammlung hat sie zuletzt am 21. März 2009 genehmigt.
Nebenbei: Die Protokolle der Mitgliederversammlung der letzten Jahre
werden am Dienstag auf der Vereinswebsite veröffentlicht. Dass das
bisher nicht passiert ist, war reine Nachlässigkeit kombiniert mit der
Tatsache, dass bisher niemand nach öffentlichen Protokollen gefragt hat.
Tatsächlich war ich bisher der irrigen Annahme, dass wir das jedes Jahr
gemacht hätten.
Wie sollen Mitglieder eure Arbeit als Vorstand
bewerten, wenn niemand
genau weiß, welche Position ein Vorstandsmitglied vertreten hat? Wer war
für Transparenz, wer für Abschottung (ja, das sind alles Fragen die nur
einer MV gegenüber zwingend zu beantworten sind). Wer hat welches
Projekt gefördert, wie erfolgreich. Welche Probleme gab es bei der
Umsetzung? Wo kann ein einzelnen Vereinsmitglied ggf. unterstützen? Wer
hat sich bei der erfolgreichen Einstellung des Geschäftsführers
beteiligt, wer nicht? Wer hat die Bewerbung/Ausschreibung der
Geschäftsführer stelle über Wochen und Monate hinaus verzögert ggf. um
eigene Interessen zu wahren?
Wir haben im Vorstand Anfang März einstimmig beschlossen, mit diesem
Jahr erstmals einzuführen, dass jedes Vorstandsmitglied einen eigenen
Rechenschaftsbericht vorlegen wird. In den vergangenen Jahren war das
teilweise im Tätigkeitsbericht bzw. den Bewerbungen der
Vorstandsmitglieder enthalten, die wieder antraten. Mit diesen neuen
persönlichen Berichten wollen wir den Berichtserwartungen der Mitglieder
näherkommen. Wir stützen uns bei diesen Erwartungen erneut auf
Vermutungen: die Idee stammt weder von der letzten MV noch von einzelnen
Mitgliedern.
Ob das Format und der Umfang der Berichte angenommen werden oder wo noch
Verbesserungspotenzial für die Zukunft zu sehen ist, wird die
Mitgliederversammlung zeigen. Feedback ist daher, wie auch sonst, immer
erwünscht.
Immer wieder teilen euch Mitglieder auf dieser
Mailingliste in
unterschiedlichsten Tonhöhen und lautstärken mit, sie wollen sich gerne
mehr beteiligen, sie wollen euch bei der Arbeit unterstützen... Allein
es dringt nur ein kleiner Kreis mit seinen Worten durch.
Ihr musst nicht jede Arbeit allein machen. Beteiligt die
Vereinsmitglieder, unter denen sich eine Vielzahl williger Unterstützer
eurer Ideen befinden breit und umfassend an den Vorbereitungen,
Ausführungen und Umsetzungen eurer Beschlüsse, dann liegt die Arbeit auf
vielen Schultern.
Dass die Einbindung von Mitgliedern zur Zeit nur mangelhaft
funktioniert, ist eine Binsenweisheit. Ebenso ist ein solche, dass seit
Jahren verschiedene erfolglose Versuche unternommen wurden, um daran
etwas zu ändern. Zu vergangenen Mitgliederversammlungen wurden
verschiedene Workshops veranstaltet und Arbeitsgruppen gegründet, in der
Hoffnung, dass sich das Momentum auch über die Mitgliederversammlung
hinaus hält. Auch die im Oktober/November 2009 angesetzten Planungsteams
für die strategische Planung hatten dieses Ziel. Das Ergebnis ist leider
bisher sehr überschaubar.
Auch bei der jetzt anstehenden Mitgliederversammlung wird es wieder
Arbeitsgruppen geben, dieses mal am Sonntag in Form der genannten
Planungsteam. Ich kann nur jedem Mitglied empfehlen, sich in einem der
Teams zu beteiligen und die Zukunft der Vereinsarbeit aktiv mitzugestalten.
Ist das ausreichend? Sicher nicht. Die Frage, wie wir Mitglieder online
einbinden, ist weiter offen. Harald Krichel aus dem Vorstand hat
verschiedene Plattformen geprüft. Zu den Ergebnissen wird er sich sicher
noch äußern. Vor kurzem kam auch der Vorschlag der Einrichtung eines
Wikis, den ich persönlich durchaus sehr interessant finde.
Grundsätzlich sieht es wohl so aus, dass wir angesichts der
Mannigfaltigkeit unserer Mitglieder unterschiedliche Wege der Einbindung
anbieten müssen. Dass es ein Wiki gibt und dort aktiv gearbeitet wird,
mag für Leute aus den Wikimedia-Projekten völlig normal und
selbstverständlich sein. Für die Mitglieder, die aber nicht aus den
Projekten kommen, ist es das keineswegs. Sie sind eher
Offline-Mechanismen wie Arbeitsgruppen und Versammlungen gewöhnt. Die
Kunst ist es, diese vielschichtigen Erwartungen erfolgreich abzudecken,
ohne dass sich jemand aufgrund der Wahl der Arbeitsmittel ausgeschlossen
fühlt. Eine Mitgliederbefragung, die in den Anfängen schon seit langem
geplant ist, wird hier hoffentlich weitere Erkenntnisse liefern.
Ferner kann ich erneut nur die Anregung geben,
sich im Jahr nicht nur auf eine MV zu beschränken (und die dann gg. 2
Tage laufen zu lassen), sondern wenigstens 2 Mal im Jahr die Grundfesten
des Verein zu besprechen.
Formal betrachtet gibt die Satzung mehr als eine reguläre
Mitgliederversammlung nicht her. Aber die Satzung kann man natürlich
ändern, wenn die Mitgliederversammlung das möchte.
Inhaltlich betrachtet stellt sich die Frage, inwiefern zwei
Mitgliederversammlungen pro Jahr tatsächlich zu einer besseren
Einbindung der Mitglieder führt. Denn das Kritische ist eigentlich das,
was zwischen den Mitgliederversammlungen passiert, denn inhaltliche
Arbeit an und Vorbereitungen von Anträgen auf der MV selbst sind kaum
praktikabel (und von der Satzung auch nur in Ausnahmefällen vorgesehen).
Dafür brauchen wir Arbeitsmittel, die zwichen den Versammlungen genutzt
werden können, z.B. Foren, Wikis, lokale Arbeitsgruppen, lokale
Versammlungen, vielleicht auch Untergliederungen des Vereins auf
Landesebene, etc. Niemand stellt die Frage, *ob* die Mitglieder an der
Entscheidungsfindung beteiligt werden sollen. Die Frage ist immer schon
gewesen, *wie* das effektiv funktioniert. Die bisherigen Versuche, wie
oben gesagt, waren nicht erfolgreich. Das heißt aber für uns im Vorstand
auch nur, dass wir härter daran arbeiten müssen.
Mal ehrlich. Es gibt doch keinen zwingenden
Grund bereits im Wege des Haushaltsplanes 2010 bereits den Kompass 2020
umzusetzen und noch keine Genehmigung der MV eingeholt zu haben.
Darüber kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein. Der Kompass
2020 hat für den Haushaltsplan 2010 einen Rahmen gegeben, der durchaus
nützlich dabei ist, Prioritäten zu setzen und sich konkrete Aktivitäten
und Projekte vorzunehmen. Ohne diesen Rahmen hätte man andere Rahmen
finden müssen, wie das in vergangenen Jahren auch der Fall war und wie
es auch zu eher kurzfristigen Planungen (eben mit Horizonten von unter
einem Jahr) geführt hat. Ob das bei der Größe und Verantwortung des
Vereins eine verantwortungsvolle Herangehensweise gewesen wäre,
bezweifle ich allerdings stark. In nicht nur meinem Verständnis haben
wir als Verein in unserer Entwicklung die Phase schon lange verlassen,
wo diese kurzfristige Herangehensweise noch angemessen war.
Beste Grüße
Sebastian Moleski
Erster Vorsitzender
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