Am 13.04.2010 18:40, schrieb Sebastian Moleski:
Dass die Einbindung von Mitgliedern mangelhaft ist, unterschreibe ich
auf der Stelle. Der Versuch, Mitglieder in Arbeitsgruppen zur Mitarbeit
und Mitgestaltung zu gewinnen, ist bisher konsequent fehlgeschlagen. Da
sehe ich persönlich auch weiterhin den größten Handlungsbedarf. Ein Wiki
zu diesem Zweck kann ich mir tatsächlich auch gut vorstellen.
Ich kann nur für mich sprechen - je ähnlicher die Mitgliedereinbindung
in Punkto Handling, Zeiteinteilung und Kommunikation der Arbeit an der
Wikipedia ist, um so eher würde ich Zugang dazu finden. Je mehr ich
dafür feste Zeiten einhalten, Ämter bekleiden oder gar regelmäßig reisen
müsste, umso weniger. In sofern fände ich ein Wiki sehr attraktiv.
Aber bei "Intransparenz" komme ich
inzwischen kaum noch mit. Es gibt
einen umfassenden monatlichen Bericht der Geschäftsführung sowie
quartalsweise Berichte des Vorstands. Darüber hinaus gibt es eine
Vereinszeitung, einen Tätigkeitsbericht, Blogbeiträge zu allen möglichen
Zwischenthemen und seit kurzem auch einen Vorstandschat. Die Beschlüsse
werden zukünftig in der Regel vier Wochen nach der Entscheidung
veröffentlicht, Ausnahmen gibt es bei sensiblen Themen. Rückwirkend wird
die Veröffentlichung in den nächsten Tagen nachgeholt.
Wenn man das alles betrachtet (und gern auch mal mit dem Jahr davor oder
dem davor vergleicht), so frage ich mich: Was genau ist jetzt noch
"intransparent" zu einem Ausmaß, dass Abhilfe geschafft werden müsste?
Welche Informationsgruppen oder -arten sind es konkret, über die du dich
als Mitglied unzureichend informiert siehst?
Intransparenz setzt ja keinen Vorsatz voraus. Natürlich sind erhebliche
Bemühungen erkennbar, den Verein und die Tätigkeit seiner Organe nach
außen hin engmaschiger darzustellen. Diese Darstellungen bleiben aber
meist retrospektiv, ausschnitthaft und an erreichten Meilensteinen oder
angekündigten Vorhaben orientiert - mehr können Blogs und
Tätigkeitsberichte auch nicht leisten. Als Wikipedianer sind wir es
jedoch gewohnt, komplexe Prozesse in Echtzeit mitzuerleben und
mitzugestalten, davon ist ein Quartalsbericht einfach Lichtjahre
entfernt, daher bleibt die Vereinsarbeit gefühlt intransparent. Lokale
Taubenzuchtvereine mögen es da leichter als Wikimediavereine haben, wo
man sich wöchentlich im Clubheim trifft und den Austausch untereinander
und mit dem Vorstand pflegt.
Der Verein ist weder eine Mitmachenzyklopädie noch ein Taubenzuchtclub;
aufgrund seines Aufbaus, der dezentralen Mitgliederschaft und mancher,
Diskretion erfordernder Aufgaben (z.B. Personalwesen) können wir auch
virtuell nicht überall mit dabei sein. Fakt ist aber, dass wir als
Mitglieder von Zwischentönen und -schritten weder als Zuschauer noch als
handelnde Beteiligte viel mitbekommen, weshalb ich die Einrichtung einer
Arbeitsplattform (meinentwegen als virtuelles Vereinsheim) als Thema für
den Verein sehr begrüßen würde.
SB