Du, ich wollte einfach nur freundlich deine Metapher ergänzen mit einem
Punkt, der wichtig ist in der aktuellen konkreten Realität.
Aber von mir aus kannst du dich auch im Deuten verlieren, statt meinen
Input einfach als solchen zu nehmen.
PS: Aber bist/warst du nicht auch verstärkt im niederländischen Chapter
aktiv?
Am 18.11.2014 21:19 schrieb "Ziko van Dijk" <zvandijk(a)gmail.com>om>:
Vielleicht hat es seinen Sinn, Jens, dass gerade du
dich auf die Mail
gemeldet hast.
Ziko
PS.: Ich bin Deutscher.
Am 18. November 2014 21:13 schrieb Jens Best <jens.best(a)wikimedia.de>de>:
@Ziko
Na, wegen deiner Metapher mit der konstitutionellen Monarchie. :)
Am 18.11.2014 21:11 schrieb "Ziko van Dijk" <zvandijk(a)gmail.com>om>:
> Jens, eine seltsame Mail... ich weiß nicht, warum du meine
> Nationalität thematisierst...
> Ziko
>
>
> Am 18. November 2014 01:21 schrieb Jens Best <jens.best(a)wikimedia.de>de>:
> > Lieber Ziko,
> >
> > auch wenn ich deinen Vergleich mit Monarch/Minister unpassend finde
(als
> > Niederländer fällt er dir vielleicht
auch schlicht einfacher :), würde
> ich
> > ihn gerne an einer wesentlichen Stelle ergänzen, um auf eine wichtige
> > Eigenschaft aufmerksam zu machen, die für gute Präsidiumsarbeit nötig
> ist.
> >
> > Du schreibst: "Der Monarch kann dem Minister Vorgaben machen und ihn
> > auswechseln,
> > aber nicht "regieren"." - Da stimme ich dir soweit zu. Aber in
der
> Realität
> > muss der Monarch auch dafür sorgen, dass er Informationen bekommt, die
> > sicherstellen, dass er nicht einfach nur vom Minister das Gefühl
> vermittelt
> > bekommt, alles liefe nach den gemachten Vorgaben. Insofern muss der
> Monarch
> > ran an die konkreten Umstände, um sich selbst ein Bild machen zu
können.
> > Ein Monarch, der nur Strategien in die
Luft werfend durch seinen vom
> > Minister schön gestalteten Lustgarten wandelt, wird irgendwann
> überrascht,
> > wenn er mal auf die Strasse tritt und feststellt, dass der Minister
> konkret
> > das Gegenteil von dem gemacht hat, was in den Berichten stand. Die
> > wichtigste Aufgabe ist sicher dann einen neuen Minister zu finden,
aber
> > zurück in den Lustgarten sollte sich der
Monarch auch nicht mehr
begeben,
> > sondern auf der Strasse stehen und
schauen, dass das passiert, was
> > vorgegeben und außerdem seit Ewigkeiten auf breiter Basis gefordert
wird.
> >
> > So, damit ist der eh schon fragwürdige Vergleich endgültig
> überstrapaziert,
> > aber ich hoffe, es klar geworden, was ich ergänzen wollte.
> >
> >
> > Beste Grüsse
> >
> > Jens
> >
> > PS: Natürlich weiss ich, dass Holland eine *parlamentarische
*Monarchie
ist.
>
> Am 18. November 2014 00:53 schrieb Ziko van Dijk <zvandijk(a)gmail.com
:
> >
> >> Lieber Sebastian, lieber Sebastian,
> >>
> >> in den vergangenen Jahren war ich überaus in der Wikimedia-Bewegung
> >> engagiert und habe ein wenig über die Ländergrenzen hinausblicken
> >> dürfen. Meiner Erfahrung nach hakt es in mehr als einem
> >> Wikimedia-Landesverein an vor allem jenen Punkten: Das
> >> Rollenverständnis von Vorstandsmitgliedern (oder Funktionsträgern im
> >> Allgemeinen); falsche Erwartungen von Vereinsmitgliedern; mangelnde
> >> Ausbildung.
> >>
> >> Einige Vorstandsmitglieder finden sich in ihrer Rolle nicht zurecht.
> >> Manche sind wenig aktiv und machen Vorstandsarbeit eigentlich gar
> >> nicht gern; andere zeigen einen fehlgeleiteten Eifer, das sogenannte
> >> Mikromanagement. Ich weiß von einem ehemaligen Vorsitzenden (nicht in
> >> WMDE), der fast täglich in der Geschäftsstelle angerufen hat, um den
> >> Mitarbeitern zu sagen, was sie wann tun sollen.
> >>
> >> Der Vorstand (oder in DE "das Präsidium") hat ganz bestimmte
> >> Funktionen und soll in erster Linie für eine Strategie, für einen
> >> Jahresplan und einen Haushalt sorgen. Dies vorbereitet von den
> >> Mitarbeitern und unter Mitsprache der Mitglieder. Schließlich
> >> kontrolliert der Vorstand, ob der Verein als Ganzes die darin
> >> enthaltenen Ziele erreicht hat. Politikhistorisch gesehen erinnert
der
> >> Vorstand also an den Monarchen in
der konstitutionellen Monarchie,
und
> >> der Geschäftsführer (in DE
"Vorstand") an den verantwortlichen
> >> Minister. Der Monarch kann dem Minister Vorgaben machen und ihn
> >> auswechseln, aber nicht "regieren". (Siehe [[Konstitutionelle
> >> Monarchie]], einer meiner "Wikipedia 48 Artikel".)
> >>
> >> Wer sich nicht für Haushalt und Richtlinien und Berichte usw.
> >> interessiert, der ist für einen Vorstand nicht so geeignet; wer
> >> eigentlich ein Projekt managen will, auch nicht. Solche Leute, welche
> >> Talente und Qualitäten sie sonst im Leben unter Beweis stellen mögen,
> >> werden naturgemäß enttäuscht auf ihre Vorstandszeit zurückblicken.
> >>
> >> Ich habe ferner die Erfahrung gemacht, dass auch die "einfachen"
> >> Vereinsmitglieder nicht immer realistische Erwartungen haben. Einige
> >> kommen mit Ideen an, bei denen man antworten muss: 'Das können wir
> >> nicht leisten', oder 'Das können wir jetzt nicht leisten'. Dies
> >> akzeptieren manche Vereinsmitglieder aber nicht und schlagen dann wie
> >> Kinder wütend um sich.
> >>
> >> 2013/2014 haben uns einige WMDE-Mitarbeiter verlassen, auf eigenen
> >> Wunsch oder anders, und mir ist ein Kontrast aufgefallen: Während
> >> diese Menschen für WMDE gearbeitet haben, sind sie teils
> >> allerbösartigst von bestimmten Ehrenamtlichen beschimpft worden, und
> >> bei der Entlassung haben dann dieselben Ehrenamtlichen darüber
> >> geklagt, wie falsch/unmenschlich/dumm die Entlassung sei...
> >>
> >> Allgemein scheint mir manche Vereinskommunikation verbesserbar zu
> >> sein. Wenn ich eine Frage habe, dann wende ich mich zunächst an die
> >> Betroffenen, und überlege erst dann, ob eine Mailingliste damit
> >> behelligt werden muss. In 99 Prozent aller Fälle erhalte ich auch so
> >> die Auskünfte. Auf manchen Mitgliederversammlungen (fragt mal nicht,
> >> in welchem Land) hatte ich den Eindruck, dass ein Auftritt
vornehmlich
> >> mit Selbstdarstellung zu tun hatte,
weniger mit der Absicht, etwas zu
> >> verbessern.
> >>
> >> Und schließlich glaube ich, dass wir alle noch nicht genug über die
> >> Wikimedia-Bewegung wissen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir dazu
> >> gesonderte Trainings vertragen könnten, damit Hauptamtliche und
> >> Ehrenamtliche besser vorbereitet zum Beispiel zu internationalen
> >> Treffen fahren. Da fallen mir jetzt einige Leute aus anderen
> >> Landesvereinen ein, die eher einen Einführungskurs in die Bewegung
> >> brauchen als dass sie sinnvoll an einer Wikimedia Conference
> >> teilnehmen könnten. Wir überfordern unsere Leute oftmals und wundern
> >> uns dann, warum die Resultate so durchwachsen sind.
> >>
> >> Es erübrigt sich wohl zu wiederholen, auf welche Punkte ich bei einem
> >> Kandidaten für das WMDE-Präsidium besonders achte. Allgemein freue
ich
> >> mich über die große Zahl an
Kandidaten. Ich halte es für legitim,
> >> seine eigene Wahlentscheidung zu veröffentlichen, weiß aber nicht, ob
> >> ich das für mich möchte. Einige "Wahlprüfsteine" fände ich
sinnvoll,
> >> ähnlich wie bei den WMF-Wahlen, aber dazu ist es mittlerweile
> >> vielleicht etwas spät.
> >>
> >> Besten Gruß
> >> Ziko van Dijk
> >>
> >>
> >>
> >> Am 17. November 2014 23:45 schrieb Sebastian Wallroth
> >> <sebastian.wallroth(a)wikimedia.de>de>:
> >> > Sebastian Moleski hat seinen Standpunkt zu der Frage der Einbindung
> von
> >> > freiwilligen Mitstreitenden in die Arbeit von Wikimedia Deutschland
> >> > dargelegt. Am 17.11.2014 um 13:17 schrieb Sebastian Moleski:
> >> >> Das letzte Jahrzehnt hat
> >> >> bewiesen, dass es nicht nur möglich ist, eine umfassende
> Enzyklopädie in
> >> >> vielen Sprachen auf rein ehrenamtlicher Ebene zu erstellen,
sondern
> >> dass es
> >> >> im Zeitalter des Internets anders gar nicht nachhaltig geht.
> >> >
> >> > Das ist eine entscheidende Erkenntnis: Nachhaltigkeit ist ohne das
> >> > Engagement von Ehrenamtlichen nicht zu erreichen. Den Einsatz für
> Freies
> >> > Wissen nur bezahlten Kräften zu überlassen funktioniert erstens
nur so
> >> > lange, wie Gelder zur Verfügung
stehen. Sobald die Quelle versiegt,
> >> > bricht das System zusammen. Zweitens skaliert dieses System nicht.
Man
> >> > kann mit einer begrenzten
Anzahl Mitarbeiter nur eine begrenzte
Menge
> >> > von Arbeit schaffen. Mit
freiwilligen Kräften hat man eine
potenziell
> >> > gigantische Anzahl von
Mitstreitenden.
> >> >
> >> > Mit dem nächsten Satz relativiert er diese Erkenntnis.
> >> >
> >> >> Das sollte
> >> >> aber nicht die Sicht darauf verschließen, dass diese Erfahrungen
> >> mitunter
> >> >> eben nicht zu verallgemeinern sind. Haupt- und ehrenamtliche
> Tätigkeit
> >> muss
> >> >> sich vielmehr gegenseitig komplementieren,
> >> >
> >> > Das klingt sehr vernünftig. Das beste aus beiden Welten zu nehmen -
> wer
> >> > kann dagegen sprechen? Sebastian Moleski spricht mit seinen Taten
> >> > dagegen. Zusammen mit Pavel Richter hat er die Arbeit im Verein
allein
> >> > auf bezahlte Mitarbeitende
ausgerichtet. Ehrenamtliche
Mitarbeitende
> >> > bleiben auf das Präsidium und
keine Handvoll Arbeitsgruppen
> beschränkt,
> >> > die kaum etwas bewirken. Und das liegt nicht daran, dass
Ehrenamtliche
> >> > nichts erreichen könnten.
Wikimedia Deutschland wurde von
> Ehrenamtlichen
> >> > geschaffen. Die übergroße Mehrheit der Vereine und Verbände in
> >> > Deutschland wird mangels ausreichender Gelder in bewundernswerte
Weise
> >> > von Ehrenamtlichen gestaltet.
> >> >
> >> > Dass die Notwendigkeit besteht, Freiwilligen die Arbeit im Verein
zu
> >> > ermöglichen wird zur Zeit nur
aus einem Grund so nachdrücklich
betont.
> >> > Ehrenamtliches Engagement für
Freies Wissen ist bei Wikimedia
> >> > Deutschland zur Zeit faktisch nicht möglich.
> >> >
> >> > Sebastian Moleski will jedoch seinen Kurs fortsetzen
> >> >
> >> >> und zwar ohne diese elenden
> >> >> Machtdiskussionen, wie sie immer wieder auftauchen, und ohne das
eine
> >> >> schlecht zu machen oder das
andere zu überhöhen.
> >> >
> >> > Ich weiß, dass es lästig ist, immer wieder mit der Nase darauf
> gestoßen
> >> > zu werden, dass Wikimedia Deutschland ohne ehrenamtliches
Engagement
> >> > weit unter seinen Möglichkeiten
bleibt. Mir macht es auch keinen
Spaß,
> >> > dass immer wiederholen zu
müssen. Und es ganz sicher falsch, die
> Arbeit
> >> > der Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle schlecht zu machen. Darum
> tut
> >> > das auch niemand. Eine Überhöhung der Möglichkeiten der
Zusammenarbeit
> >> > mit Freiwilligen ist gar nicht
möglich. Denn dieses Potenzial liegt
> >> > sträflich brach.
> >> >
> >> > Ich würde mich freuen, wenn mehr Mitglieder ihre Meinung äußern
> würden.
> >> > Bitte schreibt, wie die Zukunft des Vereins aussehen soll.
> >> >
> >> > Mit freundlichen Gruß,
> >> > Sebastian Wallroth
> >> >
> >> > Sebastian Wallroth
> >> > Präsidium
> >> > Wikimedia Deutschland
> >> >
http://about.me/real68er
> >> > PGP Key
https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Sebastian_Wallroth/PGP
> >> >
> >> > Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch freien Zugang
zu
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> Gesamtheit des Wissens der Menschheit hat.
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