Die Motivation des Vorstands, der ja auch keine
homogene Gruppe ist, sich so wenig wie möglich öffentlich zu
irgendwelchen Streitigkeiten zu äußern, kann ich nicht nur nachvollziehen,
sondern habe sie ja auch jahrelang mitgetragen. Vertraulichkeit ist
wichtig, damit ein Vorstand vernünftig arbeiten kann und dazu gehört
eben auch, dass Streit wenn möglich intern bleibt. Trotzdem möchte ich
einige Sachen nicht unkommentiert stehen lassen: Zum Einen hat
die Zahl der Briefwähler gerade bei der letzten Wahl
deutlich zugenommen, zum anderen kann ich halt bei der MV nicht
anwesend sein.
Ich möchte zunächst nochmal darauf hinweisen, dass ich Sebastians
Tätigkeit als Interimsgeschäftsführer über das komplette Jahr gesehen,
in dem er diese Tätigkeit ausgeübt hat, als gut bewerte. Er hat einige
Dinge sogar sehr gut und zur vollsten Zufriedenheit des Vorstands
gemacht (beispielsweise den Umzug nach Berlin), andere Dinge liefen aus meiner
Sicht nicht so gut. Die Geschäftsführersuche im
Sommer/Herbst 2008 war ebenfalls sehr gut durchgeführt, nur ab November
2008 lief das anders. Was den Vorwurf angeht, seine Anstellung wäre
vereinsrechtlich irgendwie
bedenklich gewesen, so möchte auch ich das entschieden
zurückweisen. Schließlich möchte ich nochmal darauf hinweisen,
dass es richtig ist, dass Sebastian ein Risiko auf sich genommen hat,
um dem Verein in einer schwierigen Situation zu helfen.
Nichtsdestotrotz war das Geschäft, ihn als Interimsgeschäftsführer
einzustellen, zu beiderseitigem Vorteil, insbesondere für ihn, dem
sich plötzlich die sonst nicht da gewesene Möglichkeit eröffnete, bei
einer weltweit bekannten Bewegung die Geschäfte führen zu können und
er dies ja auch erfolgreich als signifikantes Karrieresprungbrett
nutzen konnte. Das freut mich ehrlich für ihn, nur sehe ich die
Geschichte vom großen Opfer etwas anders.
Was Sebastians pauschale Zurückweisung meiner Vorwürfe angeht, so
zeigt das leider wieder seine enorme Kaltschnäuzigkeit und die
mangelnde Fähigkeit, eigene Fehler einzuräumen. So die
Mitgliederversammlung dies für wichtig hält, hat sie die Möglichkeit,
andere der bei den geschilderten Ereignissen anwesenden
Vorstandsmitglieder hierzu zu befragen.
Die oben genannte Vertraulichkeit im Vorstand basiert auch darauf,
dass man sich darauf verlassen kann, von anderen Mitgliedern des
Vorstands nicht hintergangen zu werden. Es gab auch schon in
vorherigen Jahren Situationen, in denen Vorstandsmitglieder sich
spinnefeind waren. Die Gruppe als ganzes hat aber trotzdem immer
funktioniert, weil klar war, dass hintenrum keine Spielchen gespielt
wurden (warum auch?) und weil es Kurt wichtig war, dass der Vorstand
funktioniert. Das ist gekippt und ich behaupte, dass es auch
einen Zusammenhang der Vorstandskandidatenlage zum aktuellen ersten
Vorsitzenden gibt,
genauso wie die mangelnde Einbindung der Mitglieder beim Kompass 2020
symptomatisch ist.
Viele Grüße
Philipp