Moin in die Runde, - und lieber Sebastian,
empfehlenswert sind eindeutige Gehaltsoptionen, da sie Klarheit auf allen Seiten
schaffen. Die Mitglieder wissen so viel wie zukünftige Bewerber auf einen Posten
- der Bewerber selbst weiß, dass er nicht in einen intransparenten Wettbewerb
mit Mitbewerbern eintritt, sondern sich auf diese Stelle bei dieser und keiner
anderen Gehaltsaussicht bewirbt. Kein Freund handelt hier mit einem Kumpel den
Deal aus, der von einem Klüngel gedeckt wird. Jeder kann gelassen mit dem Wissen
dastehen, das über die Dinge besteht - ohne herumdrucksen zu müssen.
Ich sehe da kein Problem. Moderne Parlamente versuchen, klare Regelungen für
Abgeordnete zu treffen, der öffentliche Dienst tut es mit seinen Mitarbeitern -
der Gedanke dahinter ist, dass man einen Job für die Gesellschaft tut, und dass
man ihn mit Zustimmung der Gesellschaft tut, die eben auch festgelegt hat, wie
viel ihr diese Arbeit wert ist. Man steht zu seinem Engagement wie die
Gesellschaft deren Geld man erhält.
Ich sehe, dass man in der Wirtschaft anders, "wettbewerbsorientierter", denkt -
und dahinter stecken solche Ideen wie Bonus-Zahlungen, doch ging Wikimedia
selbst hier den Weg der Branche, die gegenwärtig in massivster Kritik steht.
Bonus-Zahlungen, wir wissen, dass es nach Leistungsanreiz klingt, doch eben das
in der Praxis nicht unbedingt ist. Es ist auch ein System, bei dem man sich
gegenseitig deckt und entscheidetwas wann einen Bonus verdient. Alles, was man
benötigt, ist einen Vorstand, der alles so, wie es geschieht, gut findet.
Und wird der Vorstand denn nicht demokratisch gewählt? Na ja. Du wirst mit mir
übereinstimmen, dass der Vorstand sein Mehrwissen in allen Fragen nützt, um
sicherzustellen, dass er besetzt wird, wie es ihm gefällt, und dass er gewählt
wird von Leuten, die nicht mehr wissen, als man ihnen gibt. Du selbst gestandst
mir zu, dass der Vorstand es natürlich in der Hand gehabt hätte, den
Briefwählern mitzuteilen, dass ich nicht länger auf den Beisitz kandidiere unter
den aktuellen Bedingungen. Du weißt, dass Du die Info nicht raussandtest, da es
praktisch erschien, mir geltende Stimmen auf diese Weise zu splitten. Du weißt
auch, dass der Vortstand es sich offen hielt, allein über eine E-Mail Liste der
Mitglieder zu verfügen - und ich erinnere mich an die e-mail von Jürgen Lüdecke:
Ebenso ist es doch legitim, wenn wir (der derzeitige Vorstand)
versuchen, geeignete Kandidaten für die kommende Wahl zu finden. Bei
dieser Suche ging es aber allein darum, die Ressorts geeignet zu
besetzen - und um nichts anderes!
Das Risiko bei einem Vorstand, der denkt, dass er der Verein ist und
legitimerweise sich selbst mit ihm genehmen Kandidaten füllt, ist, dass hier am
Ende eine Struktur entsteht, die vollständig für sich selbst entscheidet, wie
viel ihre Arbeit wert ist und wer darüber mit welchem Wissen darüber abstimmt.
Wer weiß, wie viele Leute diese Mailing-Liste lesen? 30? Der Vorstand weiß es.
Ich bin selbst mittlerweile dankbar dafür, dass sie ganz und gar öffentlich ist.
Die Zeiten, da die Mitglieder es nicht wagten, Kritik am Vorstand zu üben, sind
vorbei (ich bedauere allein, dass der Vorstand sich den Misskredit zuzog, aber
er ist längst nötig). Im Verlauf wird die Öffentlichkeit den Druck auf den
Vorstand ausüben. Mir missfällt das, da ich das Projekt Wikimedia schätze, aber
ich sehe, dass dies geschieht und die einzige Kontrolle ist, der sich der
Vorstand blitzschnell beugen wird.
und eben noch dieses
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der jeder Mensch an der Menge allen
Wissens frei teilhaben kann. Helfen Sie uns dabei!
http://spenden.wikimedia.de/
..ist längst in dieser Mailing Liste mit einem bitteren Beigeschmack
ausgerüstet. Die Menge allen Wissens umfasst hier vieles nicht - wie viel
verdient der Geschäftsführer? Will der gegenwärtige Vorstandsvorsitz für sich
ein Gehalt unter denselben Bedingungen? (Ja, sagt er aber nicht offen) Kann man
die Mitglieder erreichen - wenn man nicht Vorstand ist? (Nein) und so fort,
meinen besten Gruß,
Olaf Simons
Sebastian Moleski schrieb:
On 14.05.2010 19:06, Martina Nolte wrote:
>
Hallo!
>
>
Bezüglich Gehältern kann ich nur wiederholen: Eine eindeutige
>
Tarifstruktur, z.B. analog zum TVöD bzw. TV-L [1], wäre extrem
>
empfehlenswert.
>
>
>
Warum? Einmal von dem unten genannten Argument, damit wären öffentliche
Fördergelder (also Steuergelder) eher für den Verein zu erhalten,
welchen Vorteil siehst du darin, sich bei der Bezahlung unserer
Mitarbeiter nicht an ihren Leistungen und Fähigkeiten mittels
individuellen Vereinbarungen sondern an den Tabellen des öffentlichen
Dienstes zu orientieren?
Beste Grüße
Sebastian Moleski
Erster Vorsitzender
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