Am Donnerstag, 23. Juni 2005 15:00 schrieb Kurt Jansson:
Wenn es darum geht, Institutionen zu überzeugen ihren
Content frei zu
geben, braucht es genau sowas. Prinzipiell finden immer alle ganz toll was
wir machen, eine "prima Sache". Aber wenn es darum geht, den
"eigenen", mit
Steuermitteln finanzierten Content freizugeben kommt fast immer das
Argument: Damit vernichten wir doch Arbeitsplätze! Zum Beispiel von
Fotographen, die keine Aufträge mehr bekommen, weil die Bilder ja für
jedermann nutzbar im Netz stehen.
Genau an diesem Punkt kann man dem Werbe- und Serviceffekt einsetzen... ;-)
Ala: "Von denen gibt es so viel exzellentes Zeugs. Ich brauch jetzt aber was
ganz spezielles, können die das nicht für mich machen..."
Es ist im Grunde genau dasselbe wie bei Linux. Linux hat auch keine
IT-Arbeitsplätze vernichtet, wie oft behauptet, im Gegenteil, es ist eine
mittelständische Branche erst dadurch entstanden. (Das Wort "Mittelstand"
kann man prima als Schlüsselwort zum draufrumreiten nehmen... Kommunen fahren
drauf ab :p ).
Ganz zu schweigen davon: Was hat bspw. eine Kommune davon, wenn sie zwar ihre
ganze wertvollen alten historischen Dokumente digitalisiert hat für zig
Millionen, sie aber keiner nutzt, weil der Zugang so schwierig ist und somit
die Bürger garnicht ungezwungen in der Geschichte ihrer Stadt selbst
recherchieren können?
Freier Content bewirkt, dass etwas auch sinnvoll genutzt wird und das ist es
ja was eine Gemeinde eigentlich will, dass dass was sie schafft möglichst
allen von Nutzen ist.
Deshalb brauchen wir mehr Vorzeigeprojekte, an denen
wir demonstrieren
können, welche Innovationen durch Freie Inhalte möglich geworden sind, z.B.
auf der Basis des von NASA oder der BBC freigegebenen Materials.
Nur kurz weil es ein anderer Vorposter etwas falsch erwähnte: NASA-Material
war schon immer frei. ESA-Material ist es bislang nicht...
Und das die NASA die bessere PR hat und das es genau am freien Material liegt,
kann man denen ruhig mal in aller Deutlichkeit sagen. ;-)
Ich brauch bloß in den Buchladen zu gehen, überall bei Astro- und
Raumfahrtthemen bei populären Sachbüchern hauptsächlich Bücher mit
NASA-Bildern.
Also ganz so abwegig find ich die Idee auf dieser Messe präsent zu sein nicht,
würde aber auch dafür plädieren, einen Sponsor zu finden.
Grüße,
Daniel Arnold