Am 13. April 2010 08:28 schrieb Alice Wiegand <alice.wiegand(a)wikimedia.de>de>:
. Es gibt
eine Reihe von Überlegungen im Vorstand, die dieses
Ziel verfolgen.
Ein Beirat und/oder ein Community-Vertreter sind zum Beispiel Ideen,
über die wir diskutieren und die wir euch vorstellen möchten, wenn die
Ansätze weiter ausgearbeitet sind, darüberhinaus werden wir Beschlüsse
zeitnah veröffentlichen. Ich bin der Meinung, dass wir damit einen
großen Schritt zu mehr Transparenz gehen und damit auch unsere
Bestrebungen zu mehr Kommunikation hier auf der Mailing-Liste, durch
unsere Blog-Beiträge, die Quartalsberichte des Vorstands und die
Vorstands-Chats stützen. Auch diese Diskussion zeigt, dass unsere
Bestrebungen offensichtlich nicht alle Erwartungen erfüllen. Sebastian
hat es bereits gesagt, wenn das so ist, teilt uns bitte konkreter mit,
was ihr von uns und unserer Arbeit erwartet.
Viele Grüße, Alice.
Hallo Alice,
meine 2cent zum Thema Mitgliederbeteiligung:
Mich erreichen vom Vorstand vor allem Blog-Beiträge und
Verlautbarungen auf der Mailingliste, also fertige Konzepte,
Arbeitsergebnisse und Infos über bedeutsame Zwischenschritte /
Meilensteine.
An deren Zustandekommen mitwirken kann ich, in dem ich
1) die Verlautbarungen des Vorstandes reaktiv im Blog oder auf der
Mailingliste kommentiere
2) Fragen und Kommentare im "Vorstandschat" loswerde
3) einmal im Jahr zur Mitgliederversammlung Anträge stelle, darüber
abstimme und den Vorstand wähle
4) mich in den Vorstand wählen lasse
5) als "Communityvertreter" oder "Beirat" mitwirke, sofern solch ein
Posten ausgeschrieben ist
Möglichkeit 1 (Mailingliste, Blogkommentar) wird, abgesehen von der
eher reaktiven Beteiligungsmöglichkeit, für mich dadurch massiv
behindert, dass google mitliest, ich aber Vereinsangelegenheiten
vereinsintern kommunizieren möchte, vor allem aber Blog und Liste kein
strukturiertes Arbeiten sondern lediglich Kommentierungen und
Diskussionen ermöglichen
Möglichkeit 2 (Chat) erlaubt zwar Nachfragen und Kritik, aber kein
strukturiertes Mitwirken, abgesehen davon, das ich ungern chatte. Auch
ist dieser Chat wiederum öffentlich.
Möglichkeit 3 (Versammlung, Anträge, Wahl): Die einzige von mir
miterlebte Versammlung war imho mit Anträgen überfrachtet deren
Hintergrund ich zu einem Teil nicht verstanden habe, wobei die Zeit
für Recherche während der Versammlung fehlte. Mir fehlt
Hintergrundwissen, vor welchem Erfahrungshintergrund Anträge zu Stande
gekommen sind und auf welche Probleme sie wirklich abzielen. Ebenso
konnte und kann ich wiederzuwählende Vorstandskandidaten und deren
programmatische Vorstellungen nur oberflächlich einschätzen, mir fehlt
z.B. die Information, welche Positionen sie übers Jahr bei
Entscheidungsprozessen einnehmen, wie sie diese vertreten, wie sie zu
Einzelfragen stehen, welche Konflikte untereinander bestehen etc. Aus
fertigen Ergebnissen und glattgefeilten Blogbeiträgen (Siehe 1) kann
ich das nicht ablesen. Bei jeder Adminwahl kann ich fundierter
abstimmen, weil mir mehr Informationsquellen zur Verfügung stehen.
Möglichkeit 4 (Amt ausüben): Weder eine Vorstandstätigkeit noch eine
Aufgabe als fester Deligierter lässt sich mit meinem Zeitbudget
vereinbaren. Insbesondere werde ich nicht mehrmals im Jahr nach Berlin
fahren, wöchentlich einem Chat beiwohnen o.Ä.
Ich glaube nicht, dass ich mit diesen beschränkten
Mitwirkungsmöglichkeiten, die ja im wesentlichen auf eíne
Einbahnstraßen-Kommuikation mit Kommentierungsmöglichkeit
hinauslaufen, alleine dastehe oder einer verschwindenden Minderheit
angehöre (wenn doch, müsste ich das wohl hinnehmen).
Dennoch habe ich durchaus Ressourcen und Lust, sonst würde ich mich
wohl kaum in der Wikipedia engagieren. Dort allerdings kann ich bei
freier Zeiteinteilung in (mehr oder weniger) funktionierenden
Strukturen arbeiten.
Das alles lässt mich zu dem Schluss kommen, dass mir im Verein eine
breite (online)-Arbeitsplattform fehlt:
- auf der Vorstand seine Arbeit - nach Möglichkeit - darstellt bzw. in
Teilen sogar abwickelt, einschließlich relevanter Planungen,
Zwischenschritte, Protokolle und Statements
- auf der auch "im Unreinen" gearbeitet werden kann, weil sie nur
vereinsintern verfügbar ist
- auf der ich mir einen Überblick über den aktuellen Stand von
Prozessen, Haltungen anderer Mitglieder dazu etc. verschaffen kann.
- auf der sich Mitglieder vernetzen können
- auf der ggf. auch Anträge für die Mitgliederversammlung gemeinsam
formuliert werden können
- auf der Mitglieder projektbezogen mitwirken können
Welche Plattform dafür geeignet ist (Wiki?), welche Struktur und
Pflege notwendig ist, welche Vorgänge überhaupt mitwirkungsfähig sind
und welche nicht; all das wäre zu klären. Und nein, allein durch eine
Mitgliederplattform würden nicht alle Probleme gelöst, aber der
Abstand zwischen Vorstand und Mitgliedern bzw. den Mitgliedern
untereinander wäre schon bedeutend kleiner.
SB