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Denkmallisten erhalten Geodaten

19. Jänner 2014, 16:29

Wikipedia hilft bei der Digitalisierung der Bundesdenkmalamt-Archive

Wer Altes bewahren und einer breiten Öffentlichkeit veranschaulichen will, kommt nicht mehr ohne die Möglichkeiten der Digitalisierung aus. Seit 2010 kooperiert das Bundesdenkmalamt (BDA) mit dem Förderverein Wikimedia Österreich, um gemeinsam das Kulturerbe als öffentliches Gut im Internet frei verfügbar zu machen. Bei einem Round Table am 17. Jänner auf der Fachmesse Monumento in Salzburg geben beide Einrichtungen Einblick in die Details ihrer Zusammenarbeit.

Open Data

"Zeitgemäßer Denkmalschutz braucht Open Data, die den Bürgerinnen und Bürgern frei zugänglich sind. Im Fall von Wikipedia ist es noch mehr: die Unterstützung behördlicher Aufgaben durch die Zivilgesellschaft. Mit Wikipedia und Wikimedia bringen wir Denkmalschutz ins Web 2.0 und damit ins 21. Jahrhundert", sagt Bundesdenkmalamtspräsidentin Barbara Neubauer.

Der Wikipedianer Heinz Egger digitalisiert seit eineinhalb Jahren mit aus Wikimedia-Mitteln beschafften Flachbildscannern einen Teil der insgesamt rund 90.000 Bände umfassenden BDA-Bibliothek vor Ort. Mindestens zehn Prozent davon sind für die Online-Enzyklopädie von Bedeutung. Die Scans werden nach dem Standard CC-BY-SA 3.0 von Wikimedia Commons für die freie Nutzung im Internet aufbereitet und lizenziert.

Verzeichnis auf Wikipedia abrufbar

2010 veröffentlichte das BDA erstmals das Verzeichnis denkmalgeschützter Objekte in Österreich, das auf Wikipedia abrufbar ist und sukzessive von den Autoren der Community mit weiterführenden Informationen, Fotos und Geodaten versehen wird. Ende 2013 waren 90 Prozent der 37.208 Denkmale der Liste dokumentiert.

Fotos gewinnen bei Wikipedia an Bedeutung. Das Projekt "Wiki loves Monuments" hat beispielsweise das Ziel, Bilder von Kulturdenkmalen zu sammeln, die auch bei einem internationalen Fotowettbewerb prämiert werden. In absoluten Zahlen wird das Online-Lexikon pro Monat in Österreich rund 100 Millionen Mal angeklickt. Zwischen 2000 und 3000 Menschen in Österreich schreiben regelmäßig Beiträge. (kat, DER STANDARD, 19.1.2014)