Hallo Denis!
Tuesday, February 22, 2011, 1:39:38 AM you wrote
Als Mittel der Versöhnung sehe ich nur, dass der
Verein aktiv wird.
Das stimmt. Einer der Hauptkritikpunkte an den Vorstand ist die
Inaktivität insbesondere während des letzten Jahres.
Hier besteht Aufholbedarf, und da der aktuelle Vorstand große personelle
Überschneidungen mit dem bisherigen Vorstand hat, erwarte ich mir ein
persönliches Interesse seitens des Vorstandes, dass er es doch besser kann.
Leider wurde ich während der letzten drei Monate diesbezüglich
enttäuscht. Gerade kurz nach einer Wahl sollte doch
überdurchschnittliche Motivation zur Aktivität vorhanden sein, bevor
diese abebbt.
Stattdessen wurde das Protokoll zur GV nicht den Statuten entsprechend
binnen 2 Wochen fertiggestellt, sondern erst über 6 Wochen nach der GV.
Mit der Umsetzung der Beschlüsse zur GV wurde erst mit meinen Urgenzen
begonnen, und es wurden beispielsweise noch immer nicht alle Unterlagen
übermittelt - trotz mehrfacher Beteuerungen.
Ich möchte gern, dass Wikimedia Österreich zur
nächsten GV sich die
eigene ToDo-List der letzten GV anschaut und sagen kann: dieses und
jenes haben wir fertigbekommen, hier sind wir so und so weit, da haben
wir Projekte realisiert, die gar nicht geplant waren usw. usf., das
ist unsere Erfolgsbilanz. Nichts dürfte mehr verbinden. Und nichts
dürfte mehr für Versöhnung sorgen, als der Rückblick auf Erreichtes.
Ich sehe das ähnlich wie du.
Der Vorstand hat dabei grundsätzliche Kritik bei
seinen zukünftigen
Handlungen aufzunehmen und umzusetzen. Das ist seitens des Vorstandes
bereits geschehen und geschieht weiterhin.
Dies jedoch nicht, da der Vorstand meiner bescheidenen Meinung nach in
Bezug auf die Umsetzung der Beschlüsse der Mitglieder von der letzten GV
trotz mehrmaliger Nachfrage und schließlich Urgenz nicht gerade mit
Aktivität glänzt.
Das ist die Form von Selbstreflexion, wie ich sie als
Mitglied eines
Vereins erwarte. Und wenn ich Michaels (Geiserich) Wortmeldung oder
die von Christian Wirth richtig verstehe, dann bin ich da nicht allein.
Dies erwarte ich mir ebenfalls von einem Vorstand.
Genauso erwarte ich mir Offenheit und Bereitschaft zur Klärung von
offenen Fragen und allfälligen Missverständnissen. Hier detektiere ich
jedoch massiven Nachholbeddarf: Der Vorstand demonstriert meiner
bescheidenen Meinung nach alles andere, als Bereitschaft zum offenen
Dialog zur Klärung von offenen Fragen und zur Transparenz.
Hier gilt der Grundsatz: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu
befürchten.
In jedem Verein, in dem Ich Vorstand war/bin kann jedes Mitglied
jederzeit Einsicht in sämtliche Unterlagen erhalten. Das ist es, was ich
unter Transparenz verstehe. In meiner Rolle als Kassier habe ich
jederzeit jedem interessierten Mitglied volle Einsicht in die
Finanzgebarung gewährt.
Hinweise zu Korrekturen werden wohlwollend aufgenommen und zur Korrektur
genutzt (anstatt beispielsweise gegen Einwände zu Fehlern im Protokoll
diktatorisch niederzubetonieren).
Bitte was gibt es besseres, als ein Mitglied, das sich mal von der
Korrektheit der Vorgänge überzeigen will, und das dann erklären kann
(muss): Es ist alles korrekt.
So ein Mitglied würde ich als Vorstand mit offenen Armen zur Revision
einladen, nicht wiegt mehr, als eine Betätigung der Korrektheit meines
Handelns durch Dritte.
Wenn jemand der Meinung ist, dass das
Protokollverfahren anfällig ist,
kann er bei der nächsten GV ein neues Verfahren beantragen, dass dann
ggf. verbindlich wird.
Wie schon geschrieben: nicht das Protokoll_verfahren ist anfällig,
sondern das Protokoll selbst ist fehlerhaft.
Ich wusste gar nicht, dass wir ein Protokollverfahren haben, aber
bislang habe ich es noch nie erlebt, dass ein Protokoll infolge
berechtigter Anmerkungen nicht korrigiert wäre. Zudem bin ich der
Meinung, dass nur das oberste Organ des Vereins (also die
Generalversammlung) das Protokoll endgültig genehmigen kann (bzw. muss).
Als Schriftführer habe ich meine Entwürfe der Sitzungsprotokolle immer
von mir aus an die Mitglieder gesandt, verbunden mit der Bitte um
Durchsicht und allfällige Korrekturen.
Jedes Vereinsmitglied kann von mir zudem jederzeit uneingeschränkte
Einsicht in Vorstandsprotokolle und Beschlüsse erhalten: ich habe nicht
das geringste zu verbergen!
In diesem Zusammenhang ist es mir übrigens überaus wichtig, dass die
Formalitäten für Vorstandsbeschlüsse und ganz besonders für
Rechtgeschäfte (immer zwei Unterschieften, wie es in den Statuten steht)
eingehalten und nachvollziehbar dokumentiert werden.
Wie auch immer: eine solche Diskussion ändert nichts
an der jetzigen
Lage und der ToDo-List.
So ist es. Es sind noch Beschlüsse der GV umzusetzen, und zwar ohne
unnötige Diskussionen darüber. Einfach nur handeln, mehr brauchts dazu
nicht.
Erlaube mir bitte zudem die Bemerkung, dass ich eine derart abstruse
Mitglieder-Situation, wie in diesem Verein noch nie erlebt habe:
Zur GV erschienen plötzlich über 30 neue Mitglieder (in den letzten
beiden Monaten beigetreten) - ein Teil davon persönlich, ein anderer in
Form einer Stimmrechtsübertragung -, deren Namen man beispielsweise
nicht erfahren darf (ist geheim! darf nur der Vorstand wissen!
Persönlichkeitsrechte!), denen man keine Kommunikation zumuten darf
(außer durch den Vorstand, aber nicht zuviel, wie wir hier kürzlich
lesen mussten), die mit der Wikipedia nichts zu tun haben (o-Ton
etlicher Leute auf der GV: "Ich bin nur Mitglied, und habe mit Wikipedia
nichts zu tun"), und denen wie vom Vorstand auf der GV erklärt, nicht
einmal die Bezahlung der Mitgliedsbeiträge zugemutet werden darf (hier
extrapoliere ich einmal die Aussage von Kulac auf der GV angesichts der
Einnahmen von 104 EUR aus Mitgliedsbeiträgen).
Findest du das nicht irgendwie geringfügig aufklärungsbedürftig?
Zur Finanzgebarung:
Der Verein hat eine von der Generalversammlung bei der Gründungssitzung
beschlossene Beitragsordnung. Diese wurde vom Vorstand wissentlich und
vorsätzlich missachtet. Die Folgen sind ein finanzieller Schaden für den
Verein.
Der Bericht des Kassiers (buchstabengetreu):
EN: 16.000,-
Ausg.: 3.000,- Global Beo
2.000,- Reisekosten
1.000,- Bankspesen etc. + Stipendium
1.1.2009 ~6700
31.08.2010 ~16.500
~+10 000,-
2011 = 2010 * (5+)
bei der GV auf die Tafel gekritzelt ist völlig inakzeptabel (und ein
klarer Verstoß gegen das Vereinsgesetz: §21(1) letzter Satz: "Das
Rechnungsjahr muss nicht mit dem Kalenderjahr übereinstimmen, es darf
zwölf Monate nicht überschreiten."
Abgesehen davon erschließt es sich mir nicht wirklich, warum der
Zeitraum 1.1.2009-1.5.2009, der ja ein bereits abgelaufenes und bereits
geprüftes Vereinsjahr betrifft, plötzlich noch einmal aufscheinen.
Und als Zuckerl zum drüberstreuen bestätigt die Rechnungsprüferin (für
die aufgrund ihres Berufes die besondere gutachterliche Sorgfaltspflicht
gilt) auch noch die Korrektheit der Finanzgebarung (allein schon das
Ignorieren der Beitragsordnung und Ausdehnung des Rechungsjahres über 12
Monate hinaus, insbesondere in ein besreits abgeschlossenes
Rechungsjahr, sind gravierende Mängel, der von ihr zu beanstanden
gewesen wären).
Der am Wiki abgelegte Bericht zur Rechnungsprüfung ist zudem nicht
derselbe, der auf der GV vorgelegt wurde, und enthält schließlich
keinerlei Fakten - bestätigt also alles und jedes ohne konkrete
Dokumentation eines Prüfungsergebnisses. Sowas ist schon aus formalen
Gründen gänzlich inakzeptabel. Damit ist auch die Durchführung der
Rechungsprüfung grob mangelhaft. Einer Wirtschaftsprüferin sollten
solche offensichtlichen Fehler niemals passieren!
Sag mir bitte nicht, dass du dies alles als Bagatellen betrachtest, über
die man bitte hinwegsehen möge.
Ja, es sind offensichtlich Fehler passiert, der Vorstand hat sich
offensichtlich in mehreren Fällen nicht an rechtsverbindliche Vorgaben
gehalten.
Dies kann definitiv NICHT dadurch gelöst werden, dass man das alles
unter den Teppich kehrt und "Schwamm drüber" sagt.
Ich erwarte mir vom Vorstand eine bedingungslose Bereitschaft zur
Aufklärung der Geschehnisse und zur Transparenz.
Schöne Grüße aus Wien,
Gerhard