Die Anschaffung so eines Scanners trifft sich gut, so möchte ich im
Herbst noch ein Vorbereitungstreffen zum Thema Digitalisierung in Wien
organisieren, vorbereitend für ein mögliche europäische Arbeitstagung zu
diesem Thema. Gespräche wurden deswegen bereits geführt, Interessenten
sind ausreichend vorhanden. Ebenso europäische Chapter, in denen sich
einzele Leute diesem Thema bereits widmen.
Ich habe zu diesem Thema auch schon mit dem Herbert Gmeiner (VÖAV)
gesprochen, auf verschiedenen Ebenen wird das auch bereits in Österreich
von den Amateurfotografen gemacht.
Zu klären ist, wie das macht und wie man das am besten systematisch
angeht (Diascannen ist extrem Zeitaufwendig). Unklar ist vor allem auch
die Frage, was passiert mit den gescannten Dias, werden dann die Daten
irgendwo gleich wie die Dias auch nur blöd herumliegen? Auch habe ich
bereits darüber gesprochen, was diese Leute auch in der Weiterbildung
für die Wikipedianer tun können (Kurse, Vorträge, gemeinsame
Fotoausflüge etc.) Sicherlich ist es auch spannend zu hören, welche
Haltung die Amateurfotografen zu den Berufsfotografen haben. Was ja uns
gleichermaßen betrifft.
Im Falle der Irak-Sammlung würde sich wahrscheinlich auch eine Uni
finden, welche das aufarbeitet (jetzt aus der Sicht des Fotografen, der
ja seine Sachen nicht im Kübel sehen will), aber das kann man für andere
Sammlungen nicht erhoffen. Vor allem ist auch die Frage der
Langzeitarchivierung ohne einen Hintergrund wie eben Commons ein
riesiges Problem.
So weiß ich auch, dass User:Pfarrerotto so eine Sammlung hochwertiger
Dias hat, in der Größenordnung von ca 50k, auch er ist Mitglied eines
Amateurfotografenclubs im Lechtal. Wichtig dabei ist zu wissen, dass es
nachträglich - sprich nach dem Tod des Fotografen - extrem schwierig
wenn nicht sogar unmöglich ist, die Zuordnungen zu schaffen, wenn es um
die Inventarisierung geht. Mit einer losen Sammlung kann ein
Außenstehender kaum was anfangen, hier geht es auch um die Erfassung der
Geschichten - somit ist der Begriff Memories ganz passend.
Auch ich habe eine kleine Sammlung von ein paar hundert Dias von 85 aus
Ecuador, Bilder aus der dritten Welt können aber auch bereits - wie auch
in meinem Fall - nach 35 Jahren bereits eine historische Sammlung sein,
denn nur die historischen Stätten werden erhalten, nicht aber das
Sonstige. Das ist oftmals bereits gänzlich verloren gegangen.
Dias haben gegenüber entwickelten Fotos den Vorteil - soferne man nicht
die Negative hat - dass es eben umgekehrte Negative sind. Und somit den
Ursprung darstellen mit der höchstmöglichen Qualität. Aber so ein
einzelner Scan kann je nach Gerät bis zu 15 Minuten dauern, je höher die
Qualität, desta schwieriger auch das Handling. Auch muss jedes Dia
vorher gereinigt werden, eventuell aus dem Rahmen genommen etc.
Das besprochene Gerät klingt vordergründig recht gut, aber ich habe
bereits mit der Firma einmal gesprochen. Sie selbst hält sich in der
Frage von Massenscans bedeckt, hat aber anklingen lassen, dass es nur in
speziellen Fällen unproblematisch ist. Die Vorstellung, dass man nur
einfach ein magazin nach dem anderen reinstecken muss und nach 1,5 Std.
ist so ein Magazin fertig, die ist etwas optimistisch. Und wie immer in
solchen Fällen ist die Hauptarbeit die Nachbereitung. Bei 50 Jahre alten
Dias muss man davon ausgehen, dass es mit dem Fotografen sehr langwierig
sein kann, bis das alles wirklich erfasst ist, soferne es noch möglich ist.
Aber ein spannendes Projekt, welches ist gerne auch unterstütze!
h
Am 12.09.2012 14:17, schrieb Ailura:
Hallo Beppo, danke für die Klärung.
In der Tat stört mich an dem Vorhaben vor allem der Name, wenn es
wirklich um wp-relevante Inhalte geht, könnte man das IMHO treffender
bezeichnen. Gerade das Nahost-Projekt ist extrem spannend, wenn da noch
Helfer gesucht werden, würde ich gern was machen. Ich glaube übrigens,
ich habe ziemlich viele unbedeutende Sachen in meinen Diakästen...
Natürlich habe ich mit dem Hinweis auf Silberwissen das Zeitzeugen-Wiki
gemeint, das, wenn ich es richtig verstanden habe, aus dem Projekt
Silberwissen hervorgegangen ist. Da geht es eben um nicht wp-relevante
"memories".
-
Andrea
Am 2012-09-12 13:59, schrieb Beppo Stuhl:
Hallo,
man kann natürlich über die Benennung des "Projekts Dia-Scanner"
diskutieren. Der Titel "Wiki Loves Memories" stammt von dem
Community-Mitglied, das das Projekt vorgeschlagen hat.
Beim ersten Scan geht es um eine Diasammlung, die jemand auf seinen
Reisen vor 50 Jahren im Nahen Osten gemacht hat. Im Irak schaut es
sicher nicht mehr so aus wie damals. Viele Monumente sind zerstört.
Die Leute haben damals auf Reisen wegen der hohen Kosten des
Fotografierens eher nur bedeutende Ansichten auf Diafilm gebannt, bzw.
Unbedeutendes gar nicht mit Diarahmen versehen. Es geht also nicht um
eine Sammlung privater Erinnerungen wie Hochzeits- und
Geburtstagsfotos.
Die Idee hinter "Wiki Loves Memories" ist, die Diasammlungen
gemeinsam mit den Fotografen zu scannen, um zu belegbaren
Dokumentationen zu kommen. Bücher sollen hervorgekramt und verglichen
werden, ähnliche Fotos im Netz gecheckt werden. Denn eine
durchnummerierte Diasammlung ohne Beschreibung nutzt uns natürlich
nichts.
Freilich kann man "Wiki Loves Memories" zum "Projekt Silberwissen",
rechnen, das sich darum bemüht, das Wissen älterer Menschen, die im
Internet nicht so bewandert sind, für die Wikipedia und andere
Wissensprojekte nutzbar zu machen. Dieses Projekt ist aber nicht zu
verwechseln mit dem Zeitzeugen-Wiki, das bei der WikiCon vorgestellt
wurde.
Man kann den Dia-Scanner auch in erster Linie zum Einscannen von
Diasammlungen wissenschaftlicher Institute verwenden. Es gibt auch
dazu schon Angebote. Wir sind auch mit WMDE im Gespräch, ob man dort
einen weiteren Dia-Scanner kaufen oder mieten wird, wenn der Bedarf
danach größer wird. Zuerst müssen wir aber einmal anfangen und
Erfahrungswerte sammeln.
MfG
Beppo
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Wed, 12 Sep 2012 10:37:44 +0200
Von: Ailura <Ailura(a)vorsicht-bissig.de>
An: "Wikimedia Österreich" <vereinat-l(a)lists.wikimedia.org>
Betreff: [VereinAT-l] memories
also ich kenn diese Vicky Pehdija ja auch schon
ne Zeitlang...
ich glaube eigentlich eher nicht, dass sie Dinge liebt, die
* unbelegt sind
* keinen neutralen Standpunkt haben und
* kein Relevanzkriterium erfüllen
...aber ich würd gerne ein paar Dias einscannen, die im Projekt
Denkmalschutz relevant sein könnten, von daher prima Anschaffung
Andrea
P.S. jaaaa, ich weiß, auf Commons darf man auch private Sammlungen von
irgendwas stapeln, warum auch immer.
P.P.S. vielleicht kann man die memories ja auch zum Silberwissen
überweisen.
Am 2012-09-11 22:04, schrieb Mag. Kurt Kulac:
*'''Information''':
Wikimedia Österreich hat die Übertragung der
Domains wikibooks.at und mediawiki.at erwirkt.
*'''Beschluss''': Für das Projekt "Wiki Loves Memories"
wird ein
leistungsfähiger Diascanners (Reflecta DigitDia 5000) angeschafft,
inkl. passendem, aber leichtem Notebook und Koffer für den Transport
der Geräte. Es ist bereits das Scannen von 3 Sammlungen projektiert.
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https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/vereinat-l
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