[Wikide-l] Eben von der Linkspartei-Homepage gefischt

Mathias Schindler mathias.schindler at gmail.com
Fr Dez 7 09:43:01 UTC 2007


http://die-linke.de/presse/presseerklaerungen/detail/zurueck/aktuell/artikel/auseinandersetzung-hat-begonnen/

7. Dezember 2007 Katina Schubert
Auseinandersetzung hat begonnen

Zu der Debatte um eine wirkungsvolle Bekämpfung rechtsextremistischer
Umtriebe im Internet erklärt die stellvertretende Parteivorsitzende
Katina Schubert:

Das Internet wird von Nazis als Propaganda- und Vernetzungsplattform
genutzt. Gerade junge Leute nutzen das Internet zur Information und
zur Meinungsbildung. Deshalb ist eine besondere Sensibilität im Umgang
mit Symbolen verfassungsfeindlicher NS-Organisationen notwendig, auch
bei Internet Communities.

Ich weiß, dass es sich bei Wikipedia um ein Internetlexikon handelt
und verfassungsfeindliche Symbole vorrangig zur Dokumentation
verwendet werden. Gleichwohl können diese – anders als im Buchformat –
zu rechtsextremistischen Propagandazwecken ohne Probleme
heruntergeladen und umfunktioniert werden. Das ist eine nicht zu
unterschätzende Grauzone.

Auf der von mir für die Strafanzeige angeführten Seite fanden sich
etliche Symbole der Hitler-Jugend. Das ging aus meiner Sicht über das
Dokumentarische hinaus. Bis auf eins wurden inzwischen alle entfernt.

Es geht mir nicht um Zensur, schon gar nicht um die Zensur einer
freien Online-Enzyklopädie – das habe ich auch immer deutlich gemacht.
Die offene Struktur bietet ein hohes Maß an demokratischer
Selbstorganisation und Mitwirkung. Die Gegenseite ist aber auch immer,
dass Rechtsextreme sich diese – wie auch andere zivilgesellschaftliche
Strukturen – versuchen zu nutze zu machen.

Deshalb bedarf es aus meiner Sicht im Bereich der online-Kommunikation
genauso wie im Pressewesen einer Art Ehrenkodex, der antisemitische,
rassistische, sexistische und rechtsextremistische Positionen
ausschließt.

Da eine Strafanzeige offenbar der falsche Weg für diese
Auseinandersetzung ist, ziehe ich diese – nachdem mich bereits gestern
Vertreter von Wikimedia angerochen haben und wir intensiv diskutiert
haben – heute zurück. Ich stelle mich gern dem Gespräch, um andere,
sinnvollere Wege der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu finden.