[Wikide-l] Lachen oder weinen?

harko harko at harko.in-berlin.de
Di Jun 22 18:02:56 UTC 2004


Am Dienstag, 22. Juni 2004 18:53, schrieb Joerg-Olaf Schaefers:

> Hallo harko,
Huhu

> > [..] Ähnlich könnte man abderefalls ja Gästebücher von Restaurants,
> > Kirchen und ähnlichem genau so nutzen um die Eigentümer übern Tisch
> > zu ziehen ...
>
> Was ganz real passiert. Daher auch mein Nachsatz: "Interessant wird

Hä?
Wow!
Das war eigentlich als komplett irreale und noch nichtmal im hintersten 
Hirnwinkel als sinnvolle Überspitzung des Problems gedacht ... aber ich 
hab wohl mal wieder den karikativen Charakter bestehender 
realexistierender Rechtsprechung verkannt.

> Zumindest nach deutschem Recht ist es inzwischen so, dass der Betrei-
> ber einer solchen Plattform ab dem Zeitpunkt in die Haftung genommen
> werden können, wenn er nach entsprechender Aufforderung nicht rea-
> giert (Selber suchen bzw. regelmässig kontrollieren muss er nicht).
> Entweder er löscht, oder er trägt das Risiko für die ggf. unrechtmäs-
> sige Verbreitung. Näheres regelmässig in de.soc.recht.datennetze und
> Co.

Eben. Ich bin mir überdies auch nicht so sehr sicher, dass 
Honorarforderungen dann noch eine Chance auf Erfolg haben.

> > man sich den Content nicht anschauen muss als Provider, nur eben
> > bei Aufforderung den rechtswiedrigen entfernen muss und sich erst
> > bei Unterlassung dieser Tätigkeit dann gesetzwiedrig verhält?
>
> Eben. Der Haken liegt darin nach einer solchen Aufforderung (In den
> USA: "notice and take down procedure") die Unrechtmässigkeit bzw. die
> damit verbundene Notwendigkeit eines Eingriffs zu erkennen. Und das
> ist ja gerade bei Texten ein echtes Problem für den Anbieter. Dummer-
> weise liegt das Risiko _nach_ der Aufforderung durch einen vermeint-
> lichen Rechtinhaber beim Anbieter. Ob ein Aphorismus ein schützens-
> wertes Werk ist, ist noch eine ganz andere Geschichte.

Was eigentlich, wenn sich die Proklamation des angeblichen 
Rechteinhabers als Eigentümer als falsch herausstellt? Was, wenn jemand 
versucht auf diese Weise das komplette Projekt erstmal lahm zu legen? 
Gibt's da die Möglichkeit der erfolgreichen Klage? Streitwert?

Naja, und was schützenswert ist ... Ziterit werden darf ja, und 
Aphorismen sind grundsätzlich kleine Schnipsel, die ganz sicher auch 
nicht geeignet sind, einen wesentlichen Bestandteil des Werkes zu 
bilden (zumal in einer Enzyklopädie).
Der ganze Fall ist also eher skuriler Natur ... aber gut um sich schon 
mal Gedanken zu machen was so passieren könnte.

> MfG
>  Olaf

CU/2 Hartwin
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