2010/9/29 P. Birken pbirken@gmail.com: [snip eine ganze Menge]
ii) Es gibt allerdings eine Sachfrage, in der Misstrauen notwendig ist. Und das ist die Frage, die ich schon zweimal gestellt habe: Warum sagt Jens, dass die Foundation mit Daumenschrauben kommt? Eigentlich kann die Antwort nur sein: Weil Jens weiß, dass die Foundation mit Daumenschrauben kommt. Aber warum tut sie das? Die Foundation ist rechtzeitig schon 2009 auf Wikimedia Deutschland zugegangen, um den alten Chaptervertrag in neuer Form zu verlängern, die für WM-DE problematische Bekundung, Geld zu wollen ist dabei nicht neu. Es war genug Zeit, einen neuen auszuhandeln und es war Thema im Vorstand, dass dieses Thema mit der Foundation auch ausgehandelt werden müsse, und zwar, wenn ich das richtig erinnere, durch Sebastian und Lyzzy. Als ich, schon nicht mehr im Vorstand, im April 2010 vulkanbedingt in Kalifornien gestrandet war, habe ich bei der Foundation vorbeigeschaut und Mike Godwin wies mich darauf hin, dass es immer noch keinen Vertrag gibt. Die Antwort ist also: Das Problem wurde verschleppt und nun will die Foundation nicht mehr länger warten und diktiert Bedingungen. Was genau ist denn, wenn jetzt noch etwas schief geht? Gibts einen Plan B abseits der Selbstauflösung?
Also hier möchte ich mich, als verantwortlich für die Ressorts "Fundraising" und "Wikimedia International", einmischen.
Wie du richtig sagst, das Thema "Die Foundation würde gerne Geld haben, statt dass wir gemeinsame Projekte finanzieren" ist überhaupt nicht neu. Du sprichst von 2009, ich kann mich noch errinern, dass es schon Thema war, als ich Chapters Coordinator war, also 2007/2008. Wenn ich mich nicht täusche sogar noch früher.
Daraus folgen verschiedene Sachen:
1) Wikimedia Deutschland hat viel Zeit gebraucht, um endlich per Gutachten zu klären, ob und vor allem wie wir doch Geld ins Ausland schicken können. Übrigens hatten sich auch die Foundation und die anderen Chapter mit dem Thema bisher nicht ernsthaft beschäftigt. Nicht eine Entschuldigung, aber eine Tatsache. Es mag sein, dass wir das schneller hätten machen können, aber ok, jetzt ist die Sache endlich erledigt. Jetzt wissen wir bescheid, wie Wikimedia Deutschland Cash an die Foundation überweisen kann.
2) Was Jens sagt, "wenn Wikimedia Deutschland nicht am Fundraiser teilnehmen kann, würde der Verein nicht überleben können", stimmt - bis zu einem gewissen Punkt. Sagen wir es so, ohne einen grossen Teil der Fundraiser-Spenden wäre es schwierig für Wikimedia Deutschland zu überleben, besonders da wir uns in das letzte Jahr viel entwickelt haben. Außerdem ist es auch Jens' Job als Schatzmeister, sich die schrecklichsten Szenarios zu überlegen, damit sie nicht passieren.
3) Ich vermute mal stark, dass die Foundation es akzeptieren würde, wenn wir mit guten Gründen kommen würden, warum wir dieses Jahr immer noch nicht in der Lage sind Cash zu überweisen. Wir haben das, m.M.n. vielleicht ein Bißchen zu hart formuliert... die Foundation "diktiert" nichts. Sie fragt nur "schon wieder", dass wir alles mögliches in Bewegung setzen, um diese Frage zu klären. Was sich geändert hat, ist dass wir jetzt eine Lösung für dieses langfristige Problem gefunden haben. Wir haben uns entschieden, die Sache so schnell wie möglich zu erledigen, damit wir in den diesjährige Fundraiser schon mit dieser guten und dauerhaften Lösung eintreten können.
4) Nur um eine Sache zu klären. Der Vertrag, von dem du sprichst - das von Mike Godwin erwähnte Chapter Agreement - hat mit Fundraising wenig zu tun. Wenn ich mich nicht täusche, geht es hier eher um die Benutzung der Marken und um gegenseitige Rechte und Pflichten von Chapters und Foundation. Die Art und Weise des Fundraisings wird in einem separat Agreement zwischen Chapters und Foundation geklärt.
Delphine