Hallo Martina,
zunächst ist das Gerücht nicht ganz von der Hand zu weisen. Die
Hintergründe dazu will ich dir gerne kurz aber trotzdem prägnant, erläutern.
Wie dir - und allen anderen Mitgliedern des Vereins - mehr oder weniger
bekannt ist, haben wir (also WMDE) ein erhebliches Problem hinsichtlich
der Weiterleitung von Spendengeldern an die Wikimedia Fondation. Bisher
war es so, das die Fondation Projekte zur Finanzierung an uns
ausgelagert hat und damit eine Verrechnung des Spendenanteils der
Fondation vorgenommen wurde - ab diesem Jahr will die Fondation hingegen
ihren Anteil an den Spendeneinnahmen direkt von uns überwiesen haben.
Da wir als Verein keine Gelder an ausländische
Institutionen/Organisationen (hierzu zählt auch die Fondation)
überweisen dürfen - ohne zwangsläufig den Status der Gemeinnützigkeit zu
verlieren - haben wir verschiedene Möglichkeiten evaluiert und einer
umfassenden Prüfung unterziehen lassen. Dabei ist das Modell einer gGmbH
als praktikabelste und am schnellsten umsetzbare Lösung, favorisiert
worden. Aktuell wird - nach umfassender Prüfung durch Steuerberater und
Anwälte - eine Prüfung durch das Finanzamt vorgenommen.
Der Verein wird durch die Gründung einer vereinseigenen gGmbH
keinesfalls zu einer "nutzlosen Hülle", sondern kann durch diese
Konstruktion wesentlich effizienter - und mit absoluter Rechtssicherheit
- arbeiten.
Auch war und ist es nicht im Sinne des Vorstandes, die Mitglieder bei
dieser Frage zu übergehen. Doch die Teilnahme an der diesjährigen
Spendenkampagne ist letztendlich davon abhängig, ob wir eine gGmbH aus
dem "Boden stampfen" oder nicht. Da die Vorlaufzeit bis zur
Spendenkampagne zudem extrem gering war bzw. ist, konnte auf die
Einholung von Meinungen dazu, keine Rücksicht genommen werden. Um es
etwas deutlicher zu sagen: Ohne die gGmbH gehen wir bei der diesjährigen
Spendenkampagne faktisch leer aus, der Verein könnte insofern nur noch
seine eigene Auflösung beschliessen.
Was das für die laufenden Projekte - angefangen von der technischen
Seite wie den von uns unterhaltenen Servern bis hin zu den Projekten wie
50+, etc. pp. bedeutet - brauche ich dir sicherlich nicht zu erklären.
In jedem Fall werden wir noch vor Beginn der Spendenkampagne umfassend
über die Malingliste sowie auf Meta über das Vorhaben informieren -
allerdings erst dann, wenn alle rechtlichen Aspekte umfassend geprüft
worden sind.
Beste Grüße
Jens Leschmann
-Schatzmeister-
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Am 28.09.2010 11:42, schrieb Martina Nolte:
Hallo zusammen,
mich erreichte das Gerücht (?), dass der Vorstand beschlossen habe,
zeitnah eine gGmbH als Vereinstochter zu gründen (mit Pavel als
künftigem Geschäftsführer, über eine Überleitung des übrigen Personals
wurde nichts gesagt). Die in Bezug auf Finanzrisiken und Haftungsfragen
relevantesten Geschäftsvorgänge (Lizenz- und Spendeneinnahmen,
Projektförderungen und -durchführungen) sollen demzufolge in diese
Gesellschaft ausgelagert werden. Der Verein verbliebe in diesem Fall als
ideelle "Hülle". Was ist daran wahr (oder nicht)?
Viele Grüße
Martina
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