Du schreibst mir aus der Seele, Manuel. Ich bin dann
auch derjenige, der ein
wenig penetrant darauf hinweist, dass es "die Wikipedia" nicht gibt.
Gegenüber Franzosen spricht man von einer existierenden Enzyklopädie,
gegenüber Korsen von einem Projekt zur Erschaffung einer Enzyklopädie.
Das Kommunikationsproblem in der weltweiten Wikimedia dürfte kaum
zufriedenstellend lösbar sein. Man muss nicht nur recht passabel English
beherrschen, sondern noch dazu einen gewissen Jargon. Es gibt ja auch
Aufrufe zum Übersetzen. Dafür finden sich aber nur Freiwillige, wenn es sich
um sehr wichtige Texte handelt.
Besten Gruß
Ziko
Am 15. August 2010 14:05 schrieb Manuel Schneider <
manuel.schneider(a)wikimedia.ch>gt;:
Hallo Jürgen und alle anderen,
Am 15.08.2010 13:51, schrieb Juergen Fenn:
Ich mutmaße einmal, daß sie in San Francisco
einen etwas anderen Blick
auf die Entwicklung haben als wir hierzulande, deshalb stellen sie auch
irgendwie "merkwürdige" Fragen. Vielleicht liegt es auch daran, daß die
Berichterstattung in den USA derzeit nicht ganz so positiv ist wie bei
uns? Newsweek schrieb gerade über eine Stagnation des Projekts:
<http://www.newsweek.com/2010/08/09/take-this-blog-and-shove-it.html>
("Activity on the site has remained stagnant, according to a
spokesperson for the Wikimedia Foundation, the nonprofit behind the
site, and it’s become “a really serious issue.” So serious, in fact,
that this fall Wikipedia will turn to something it has never needed
before: recruiters."; via
<
http://asinliberty.blogspot.com/2010/08/wikipedia-muss-autoren-bezahlen.html
).
Wie gesagt, ich versuche, mir auf die Umfrage einen Reim zu machen...
es geht hier tatsächlich um einen anderen Blickwinkel.
Wer mal eine der internationalen Wikimedia-Konferenzen (Wikimania oder
Chapters Meeting) besucht hat wird mit völlig anderen Themen
konfrontiert sein.
Die deutschsprachige zählt wie die meisten europäischen zu den
"etablierten" Projekten. Hier geht es eher um Feinkorrekturen.
Die Foundation hat aber ein anderes Ziel. Es geht darum das Wissen zu
jedem Menschen zu bringen - ihr kennt dieses berühmte Zitat von Jimmy dazu.
Es gibt viele "kleine" Sprachen in Projektgrössen gesprochen, die
teilweise aber viel mehr Sprecher als zB. Deutsch haben. Diese wollen
erreicht werden. Wo sind die Hürden, dass diese Leute nicht teilnehmen
können, lesend, schreibend? Wie bauen wir unsere Reichweite in diese
Länder aus, die Wikimedia wirklich benötigen, wo Bildung nicht für
Jedermann frei zu haben ist? Sprachen, in denen es kaum schriftliche
Dokumente, geschweige denn Bildungsunterlagen gibt?
Dabei sollen die etablierten Projekte natürlich nicht ausser Acht
gelassen werden. Daher hast Du mit Deiner Qualitätssicherung ein absolut
legitimes Anliegen, welches aus diesem globalen Blickwinkel gerne
vernachlässigt wird. Wir (Deutschsprachige Wikipedia) haben eben ganz
andere Probleme als die Wikipedia auf Malayalam.
Daher ist es sicher sinnvoll auf eine Frage wie der Verdoppelung der
Nutzerzahlen innerhalb fünf Jahren eben negativ zu antworten und
stattdessen eben Qualitätssicherung zu verlangen.
Grüsse,
Manuel
--
Regards
Manuel Schneider
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