Am 20. August 2009 15:06 schrieb Debora Weber-Wulff <weberwu(a)htw-berlin.de>de>:
Pavel Richter wrote:
Wir arbeiten an einer Fundraisingstrategie und
haben die Agentur Living
Colour zur Unterstützung hinzugezogen,
Was kosten sie?
Es geht um wenige Tausend Euro.
um uns bei der Ausarbeitung eines
umfassenden Konzepts zu beraten. In diesem
Zusammenhang kontaktiert die
Agentur Unternehmen, die als Partner für wichtige eigene Projekte des
Vereins wie das Schulprojekt, das Projekt Generation 50+ und weitere in
Frage kommen. Diese Projekte sollen in Zukunft prominenter auf
wikipedia.de dargestellt werden (die von Philipp bereits angesprochene
"Featurebox"), um so noch besser auf die Ziele und Anliegen der Projekte
und des Vereins aufmerksam zu machen. Es wird auf wikipedia.de keine
Werbung geben.
Ich verstehe als Informatikerin vielleicht nicht wieso dieses nicht
Werbung ist (Darstellung in prominenter Stelle).
Je nachdem welche Definition von Werbung man nimmt, wird die
"Darstellung an prominenter Stelle" auch mal Werbung sein. Jeder
Wikipediaartikel ist beispielsweise Darstellung an prominenter Stelle,
nämlich auf einer der meistgelesenen Webseiten der Welt. Ich sage
deswegen lieber mal deutlich was wir nicht machen, nie gemacht haben
und nicht vorhaben: Einbindung von Bausteinen von Firmen, die diese
Einbindungen selbst erstellt haben, aka bunte blinkende
Werbeeinblendungen.
Was wir gemacht haben, immer noch machen und in Zukunft hoffentlich
noch mehr machen werden, ist Zusammenarbeit mit finanzkräftigen
Partnern, die unsere Projekte unterstützen. Ein Beispiel, dass wir das
schon tun ist die Zedler-Medaille, bei der das Preisgeld vom Verlag
Spektrum der Wissenschaften gestiftet wird. Selbstverständlich
erwähnen wir das prominent und öffentlich und ich wiederhole es gerne:
Wir freuen uns sehr, dass ein Verlag von diesem Renommee, der sehr gut
zu uns passt, uns derart unterstützt. Ebenso haben wir größere Spenden
von T-Online oder der Mozilla Foundation an uns auf
www.wikipedia.de
über einen langen Zeitraum dankend erwähnt.
Was sich in Zukunft ändern wird ist, dass wir wegwollen von einem
Fundraising bei dem wir einfach nur die Hand aufhalten und staunen,
wie viel von selbst reinkommt. Wir nehmen also Geld in die Hand, mit
dem Ziel unsere Einnahmen zu erhöhen, auch über Sponsoring. Der
Unterschied zu einer Spende ist hier, dass für eine Spende keine
Gegenleistung verlangt werden kann (maximal eine Zweckbindung), bei
Sponsoring aber schon (muss aber nicht sein). Ein Teil dieser
Intensivierung und Professionalisierung von Fundraising ist das nun
laufende Projekt mit Living Colour. Ziel ist es also, für Projekte
Firmen zu finden, die diese unterstützen. Eine mögliche Gegenleistung
kann die Nennung auf
www.wikipedia.de sein, im Rahmen der Beschreibung
des Projekts.
Also:
Wikimedia Deutschland sucht keine Werbekunden für wikipedia.de
Noch kurz zur Kommunikation: Wir sind derzeit mitten in der Planung für
dieses Projekt (wie übrigens für eine Reihe anderer Projekte auch), wir
machen Screendesigns, sprechen mit Programmierern, möglichen Partner,
etc. Und nicht zuletzt suchen wir die richtigen Projekte, die in der
Featurebox vorgestellt werden sollen: Zedler, Schreibwettbewerb,
Generation 50+, und viele mehr. Diese Featurebox wird voraussichtlich im
September in den Probebetrieb gehen.
Nein. Veto. Das ist ein extrem wichtige Frage, über den der VEREIN
(richtig, nicht der Foundation) zu entscheiden hat. Ihr seid als
Vorstand von uns eingesetzt, aber eine so extrem wichtige Frage muss
im Verein diskutiert und darüber abgestimmt werden.
Mir ist jetzt nicht so klar, was der Paradigmenwechsel ist. Wir haben
eine professionelle Geschäftsstelle und zu einem spendenfinanzierten
Verein unserer Größe gehört professionelles Fundraising einfach dazu.
Die Vorhaltung, warum wir noch nicht viel früher damit angefangen
haben, würdeich für sehr gerechtfertigt halten. Ferner arbeiten wir
seit Jahren nicht nur mit öffentlichen, sondern auch mit kommerziell
ausgerichteten Geldgebern zusammen?
Viele Grüße
Philipp