[VereinAT-l] [WMAT Vorstand] Mitgliederversammlung 2010 - Einspruch gegen das Protokoll

Gerhard Wrodnigg wikimedia at dagegen.org
Do Feb 24 10:47:47 UTC 2011


Hallo Denis!

Tuesday, February 22, 2011, 1:39:38 AM you wrote

> Als Mittel der Versöhnung sehe ich nur, dass der Verein aktiv wird.

Das stimmt. Einer der Hauptkritikpunkte an den Vorstand ist die 
Inaktivität insbesondere während des letzten Jahres.

Hier besteht Aufholbedarf, und da der aktuelle Vorstand große personelle 
Überschneidungen mit dem bisherigen Vorstand hat, erwarte ich mir ein 
persönliches Interesse seitens des Vorstandes, dass er es doch besser kann.

Leider wurde ich während der letzten drei Monate diesbezüglich 
enttäuscht.  Gerade kurz nach einer Wahl sollte doch 
überdurchschnittliche Motivation zur Aktivität vorhanden sein, bevor 
diese abebbt.

Stattdessen wurde das Protokoll zur GV nicht den Statuten entsprechend 
binnen 2 Wochen fertiggestellt, sondern erst über 6 Wochen nach der GV.

Mit der Umsetzung der Beschlüsse zur GV wurde erst mit meinen Urgenzen 
begonnen, und es wurden beispielsweise noch immer nicht alle Unterlagen 
übermittelt - trotz mehrfacher Beteuerungen.

> Ich möchte gern, dass Wikimedia Österreich zur nächsten GV sich die 
> eigene ToDo-List der letzten GV anschaut und sagen kann: dieses und 
> jenes haben wir fertigbekommen, hier sind wir so und so weit, da haben 
> wir Projekte realisiert, die gar nicht geplant waren usw. usf., das 
> ist unsere Erfolgsbilanz. Nichts dürfte mehr verbinden. Und nichts 
> dürfte mehr für Versöhnung sorgen, als der Rückblick auf Erreichtes.

Ich sehe das ähnlich wie du.

> Der Vorstand hat dabei grundsätzliche Kritik bei seinen zukünftigen 
> Handlungen aufzunehmen und umzusetzen. Das ist seitens des Vorstandes 
> bereits geschehen und geschieht weiterhin. 

Dies jedoch nicht, da der Vorstand meiner bescheidenen Meinung nach in 
Bezug auf die Umsetzung der Beschlüsse der Mitglieder von der letzten GV 
trotz mehrmaliger Nachfrage und schließlich Urgenz nicht gerade mit 
Aktivität glänzt.

> Das ist die Form von Selbstreflexion, wie ich sie als Mitglied eines 
> Vereins erwarte. Und wenn ich Michaels (Geiserich) Wortmeldung oder 
> die von Christian Wirth richtig verstehe, dann bin ich da nicht allein.

Dies erwarte ich mir ebenfalls von einem Vorstand.

Genauso erwarte ich mir Offenheit und Bereitschaft zur Klärung von 
offenen Fragen und allfälligen Missverständnissen. Hier detektiere ich 
jedoch massiven Nachholbeddarf: Der Vorstand demonstriert meiner 
bescheidenen Meinung nach alles andere, als Bereitschaft zum offenen 
Dialog zur Klärung von offenen Fragen und zur Transparenz.

Hier gilt der Grundsatz: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu 
befürchten.

In jedem Verein, in dem Ich Vorstand war/bin kann jedes Mitglied 
jederzeit Einsicht in sämtliche Unterlagen erhalten. Das ist es, was ich 
unter Transparenz verstehe. In meiner Rolle als Kassier habe ich 
jederzeit jedem interessierten Mitglied volle Einsicht in die 
Finanzgebarung gewährt.

Hinweise zu Korrekturen werden wohlwollend aufgenommen und zur Korrektur 
genutzt (anstatt beispielsweise gegen Einwände zu Fehlern im Protokoll 
diktatorisch niederzubetonieren).

Bitte was gibt es besseres, als ein Mitglied, das sich mal von der 
Korrektheit der Vorgänge überzeigen will, und das dann erklären kann 
(muss): Es ist alles korrekt.

So ein Mitglied würde ich als Vorstand mit offenen Armen zur Revision 
einladen, nicht wiegt mehr, als eine Betätigung der Korrektheit meines 
Handelns durch Dritte.

> Wenn jemand der Meinung ist, dass das Protokollverfahren anfällig ist, 
> kann er bei der nächsten GV ein neues Verfahren beantragen, dass dann 
> ggf. verbindlich wird. 

Wie schon geschrieben: nicht das Protokoll_verfahren ist anfällig, 
sondern das Protokoll selbst ist fehlerhaft.

Ich wusste gar nicht, dass wir ein Protokollverfahren haben, aber 
bislang habe ich es noch nie erlebt, dass ein Protokoll infolge 
berechtigter Anmerkungen nicht korrigiert wäre. Zudem bin ich der 
Meinung, dass nur das oberste Organ des Vereins (also die 
Generalversammlung) das Protokoll endgültig genehmigen kann (bzw. muss).

Als Schriftführer habe ich meine Entwürfe der Sitzungsprotokolle immer 
von mir aus an die Mitglieder gesandt, verbunden mit der Bitte um 
Durchsicht und allfällige Korrekturen.

Jedes Vereinsmitglied kann von mir zudem jederzeit uneingeschränkte 
Einsicht in Vorstandsprotokolle und Beschlüsse erhalten: ich habe nicht 
das geringste zu verbergen!

In diesem Zusammenhang ist es mir übrigens überaus wichtig, dass die 
Formalitäten für Vorstandsbeschlüsse und ganz besonders für 
Rechtgeschäfte (immer zwei Unterschieften, wie es in den Statuten steht) 
eingehalten und nachvollziehbar dokumentiert werden.

> Wie auch immer: eine solche Diskussion ändert nichts an der jetzigen 
> Lage und der ToDo-List. 

So ist es. Es sind noch Beschlüsse der GV umzusetzen, und zwar ohne 
unnötige Diskussionen darüber. Einfach nur handeln, mehr brauchts dazu 
nicht.

Erlaube mir bitte zudem die Bemerkung, dass ich eine derart abstruse 
Mitglieder-Situation, wie in diesem Verein noch nie erlebt habe:

Zur GV erschienen plötzlich über 30 neue Mitglieder (in den letzten 
beiden Monaten beigetreten) - ein Teil davon persönlich, ein anderer in 
Form einer Stimmrechtsübertragung -, deren Namen man beispielsweise 
nicht erfahren darf (ist geheim! darf nur der Vorstand wissen! 
Persönlichkeitsrechte!), denen man keine Kommunikation zumuten darf 
(außer durch den Vorstand, aber nicht zuviel, wie wir hier kürzlich 
lesen mussten), die mit der Wikipedia nichts zu tun haben (o-Ton 
etlicher Leute auf der GV: "Ich bin nur Mitglied, und habe mit Wikipedia 
nichts zu tun"), und denen wie vom Vorstand auf der GV erklärt, nicht 
einmal die Bezahlung der Mitgliedsbeiträge zugemutet werden darf (hier 
extrapoliere ich einmal die Aussage von Kulac auf der GV angesichts der 
Einnahmen von 104 EUR aus Mitgliedsbeiträgen).

Findest du das nicht irgendwie geringfügig aufklärungsbedürftig?

Zur Finanzgebarung:

Der Verein hat eine von der Generalversammlung bei der Gründungssitzung 
beschlossene Beitragsordnung. Diese wurde vom Vorstand wissentlich und 
vorsätzlich missachtet. Die Folgen sind ein finanzieller Schaden für den 
Verein.

Der Bericht des Kassiers (buchstabengetreu):

EN: 16.000,-
Ausg.: 3.000,- Global Beo
        2.000,- Reisekosten
        1.000,- Bankspesen etc. + Stipendium
1.1.2009 ~6700
31.08.2010 ~16.500

           ~+10 000,-
2011 = 2010 * (5+)

bei der GV auf die Tafel gekritzelt ist völlig inakzeptabel (und ein 
klarer Verstoß gegen das Vereinsgesetz: §21(1) letzter Satz: "Das 
Rechnungsjahr muss nicht mit dem Kalenderjahr übereinstimmen, es darf 
zwölf Monate nicht überschreiten."

Abgesehen davon erschließt es sich mir nicht wirklich, warum der 
Zeitraum 1.1.2009-1.5.2009, der ja ein bereits abgelaufenes und bereits 
geprüftes Vereinsjahr betrifft, plötzlich noch einmal aufscheinen.

Und als Zuckerl zum drüberstreuen bestätigt die Rechnungsprüferin (für 
die aufgrund ihres Berufes die besondere gutachterliche Sorgfaltspflicht 
gilt) auch noch die Korrektheit der Finanzgebarung (allein schon das 
Ignorieren der Beitragsordnung und Ausdehnung des Rechungsjahres über 12 
Monate hinaus, insbesondere in ein besreits abgeschlossenes 
Rechungsjahr, sind gravierende Mängel, der von ihr zu beanstanden 
gewesen wären).

Der am Wiki abgelegte Bericht zur Rechnungsprüfung ist zudem nicht 
derselbe, der auf der GV vorgelegt wurde, und enthält schließlich 
keinerlei Fakten - bestätigt also alles und jedes ohne konkrete 
Dokumentation eines Prüfungsergebnisses. Sowas ist schon aus formalen 
Gründen gänzlich inakzeptabel. Damit ist auch die Durchführung der 
Rechungsprüfung grob mangelhaft. Einer Wirtschaftsprüferin sollten 
solche offensichtlichen Fehler niemals passieren!

Sag mir bitte nicht, dass du dies alles als Bagatellen betrachtest, über 
die man bitte hinwegsehen möge.


Ja, es sind offensichtlich Fehler passiert, der Vorstand hat sich 
offensichtlich in mehreren Fällen nicht an rechtsverbindliche Vorgaben 
gehalten.

Dies kann definitiv NICHT dadurch gelöst werden, dass man das alles 
unter den Teppich kehrt und "Schwamm drüber" sagt.

Ich erwarte mir vom Vorstand eine bedingungslose Bereitschaft zur 
Aufklärung der Geschehnisse und zur Transparenz.


Schöne Grüße aus Wien,

   Gerhard


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