Wikibooks sind auch nichts anderes als very-very-light versionen der
wikipedia und deshalb noch lange kein blendwerk. wieso sollen themen-
oder länderspezifische Lexika von Verlag xyz dann Blendwerk sein?
Mathias Schindler schrieb:
On 10/28/05, Robert Kropf <r.kropf(a)utanet.at>
wrote:
Da es offenbar sonst niemanden aufgefallen ist,
hier ein paar Infos:
"Österreich" versucht es mit einem neuen gedruckten Lexikon: "Das Lexikon
für Österreich in 20 Bänden", herausgegenben von der Duden-Redaktion und dem
österr. Rundfunk (ORF).
Naja, da ist diesmal die light-Version des typischen Blendwerkes am
Werk. Die "Duden-Redaktion" gibt seit 1980 oder so keine Lexika mehr
heraus. Duden, Meyers und Brockhaus gehören zu einer einzigen Firma:
Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus. Die Marke Meyers wurde in
Teilen eingestampf bzw. zu einer Billigmarke umfunktioniert (2004
Meyers Taschenlexikon). Teilweise wird Meyers-Substanz mit einem
anderen Buchcover verpackt und dann "Brockhaus" genannt und zum
doppelten Preis verkauft.
Im letzten Jahr gab es eine Kooperation zwischen der Marke "Die ZEIT"
und BIFAB. Bifab lieferte den Text (identisch zum 10-bändigen
Brockhaus plus Wörterbuch plus Zitatelexikon) und die Zeit packte dann
pro Band jeweils noch 100 Seiten Resteverwertung aus ihren Beständen
dazu. Preislich war das Angebot gegenüber dem eigentlichen
Brockhaus-Zehnbänder recht attraktiv. Während das Ding verkauft wurde,
wurde die Verbindung Zeit/Brockhaus nicht besonders betont, um es mal
milde auszudrücken. Im Lexikon selbst wurde ein "Bibliographisches
Institut, Mannheim" als Textquelle genannt.
Bei dem Zeit-Lexikon scheint man ein wenig freigiebiger mit den
Informationen zu sein, jedoch habe ich noch keine Publikation gesehen,
in der explizit die Textquelle genannt wird. Vom Umfang her könnte es
diesmal wieder der 10-Bänder sein, meinetwegen auch mit einer milden
Aktualisierung und der fälligen Fehlerkorrektur. Die Austrifizierung
der Texte dürfte eher mild ausfallen, eher mit Einsprengseln als einer
systematischen Überarbeitung. Ob man auf alpine Vorlieben wie "Jänner"
(oder gar Feber) Rücksicht genommen hat, kann ich nicht sagen, zu
befürchten ist es aber.
Im Falle des Zeit-Lexikons war es angeblich eine Quote von 5:1, was
die Besitzer des ersten Bandes zu den Besitzern der ganzen Serie
angeht.