Mathias Schindler schrieb:
Im Laufe des Gesprächs kamen wir genau darauf zu sprechen, daß nämlich
PONS genau den entgegengesetzten Weg eingeschlagen habe. Daraufhin wurde
ich auf den Relaunch von
http://lexikon.meyers.de/lexikon/Startseite
hingewiesen (für den es übrigens derzeit ebensowenig ein Such-Plugin
gibt wie für das Wörterbuch von PONS; das Meyer-Plugin bei Mycroft
funktioniert jedenfalls seit dem Relaunch nicht mehr).
Am Stand von PONS war zu erfahren,
http://www.pons.eu/dict/search
enthalte den gesamten Bestand der PONS-Datenbank, die Grundlage aller
Wörterbücher des Verlags sei. Nichts fehle, nichts sei gekürzt. Man
erhoffe sich direkten (und, so würde ich ergänzen, kostenlosen) Input
der User, außerdem Werbung für die gedruckten Wörterbücher. Die Daten
würden laufend aktualisiert, und die Version für iPhone/iPod Touch ist
genauso umfassend wie die Online-Fassung, ich habe es getestet, die 20
Euro sind also gut angelegt, wenn es einer gebrauchen kann. Mein
Hinweis, daß Mac OS X schon länger mit einem recht orderntlichen
Oxford-Wörterbuch und Thesaurus ausgeliefert werde, wurde mit dem
Hinweis auf diese Version für den mobilen Einsatz gekontert.
Ich hätte nichts dagegen, für einen elektronischen Brockhaus einen
angemessenen Preis zu bezahlen, aber weder 1500 noch 1000 Euro sind
angemessen für ein proprietäres Dateiformat mit proprietärem Reader, auf
einem fehlerträchtigen Flash-Speicher mit Kopierschutz abgelegt.
Am Stand von Langenscheidt war zu erfahren, man werde weiterhin kein
Wörterbuch online anbieten. Es gebe nur Lösungen für das Intranet von
Geschäftskunden. Man biete aber auch direkten Kontakt zur
Wörterbuchredaktion an.
Den Volltext
der Enzyklopädie habe es mal auf einem USB-Stick gegeben
(für den halben Preis der gedruckten Fassung, ~1000 Euro; keine Angaben
zum Dateiformat), dieser sei aber bis auf weiteres nicht mehr lieferbar.
http://www.biblio.com/details.php?dcx=131704395&aid=frg
Die Version sei, wie gesagt, derzeit nicht mehr lieferbar.
Es gehört zum Geschäftsverhalten von BIFAB, diese
Daten nicht offen zu
kommunizeren und sich aufzuregen, wenn jemand anderes es tut.
Der Verlag hat mit der Ankündigung vor einem Jahr seinen Verkauf
angekurbelt. Auch mein Hinweis, daß ich eher einen Brockhaus als eine
Britannica online abonnieren würde, ging ins Leere. Ich habe den
Eindruck, sie sind schlicht ratlos, sonst hätten sie sich für die Kunden
bei so einem wichtigen Event etwas Vernünftiges ausgedacht. Der Meyer
online ist natürlich kein Ersatz für die Brockhaus Enzyklopädie, sondern
eher ein unterhaltendes Portal, das laufend an aktuelle Ereignisse
angepaßt wird. Sie machen das gar nicht schlecht, aber die Startseite
ist ein Abklatsch der WP-Hauptseite, und damit laufen sie der WP
hinterher, die den Trend setzt.
Jürgen.