Am Samstag, 22. April 2006 15:13 schrieb Eike Sauer: ähhmm... ich glaube nicht, aber es ist wohl üblich?! Sicher, ich hab mich auch nicht dafür ausgesprochen, nur bedenken geäußert. Und ALLES breitzutreten ist eben auch nicht die richtige Herangegensweise... -- Ivo Köthnig

Am Samstag, 22. April 2006 15:43 schrieb gregor FELLENZ: Sicherlich ist es paradox, wenn man Dinge in einen Topf wirft, die überhaupt nicht in diesen rein gehören. Der Verein wurde zur Untertützung (unter anderem) von Wikipedia gegründet. Unter anderem auch deshalb, weil bestimmt Dinge ohne ihn schon rein rechtlich nicht sinnvoll möglich wären. Promotion hat noch nie viel mit Transparenz zu tun gehabt! Natürlich könnte der Verein super transparent sein, nur erfüllt er dann möglichweiße nicht mehr seinen Zweck. Und der Verein ist nunmal ein Verein und kein WIKI oder was du darin noch alles sehen möchtest. Wie gesagt ist dieser Gedankengang jetzt aber auch unabhängig davon zu sehen, wie transparent die finazielle Situation dargestellt werden sollte. Aber so sehr man sich da mehr Transparenz wünscht, sollte man da vielleicht auch erstmal den Zweck im Auge behalten und dann entscheiden, ob die Pros oder die Kontras einer Handlungsweise dem Zweck eher dienlich sind oder nicht. Und bevor es jemand falsch versteht: Ich bin in der Frage ergebnisoffen, zu faul mich darum intensiv zu kümmern und vertraue da auf den Vorstand, dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten das richtige tut. Da stehen wir dann auf einer Linie... Auf der Vereinsmailingliste würde man vielleicht aber fundiertere Meinungen bekommen und eher eine Änderung der Handlungsweise bewirken. Den Verein tangiert es sicher mehr, was auf "seiner" Liste gepostet wird? Ja, sinnvoll! Das heißt aber auch nicht, dass der Verein alles nach außen tragen muss! Es gibt fast immer Mittel und Wege sich zu informieren. Der unpassendste und vermutlich am wenigsten erfolgreiche ist der, Forderungen aufzustellen, noch dazu an Personen, die das ehrenamtlich machen. Ich schätze die Motive sind wesentlich vielfältiger. Wieso? -- Ivo Köthnig

Ivo Kötnig skribis: (Ich hoffe, der Verein macht sowieso nichts Rechtswidriges mit dem Geld.) Man muss ja nicht furchtbar detailliert aufführen, welche Anzeige wieviel gekostet hat ... Aber ein grober Überblick über die Ausgaben, etwa aufgeschlüsselt nach - Hardware (für Wikimedia-Projekte) - Öffentlichkeitsarbeit - Vereinsverwaltung - Rechtsstreitigkeiten - ... wäre für eventuelle Spender schon nützlich. Paul -- Nun ludiÄ

Was informierte Spendenwillige heutzutage in der Konkurrenz aller Spendenbaggereien um stets löbliche Zwecke meist wissen wollen, ist zweierlei: 1- wieviel Geld kommt herein (Input) 2- wieviel davon wird für welche Spendenzwecke wohin ausgegeben (Output) Daraus kann rückgerechnet werden., wieviel Geld für eigenen Verwaltungsaufwand "hängenbleibt" im Spendensammelsystem (und damit dem eigentlichen Spendenaufkommen / Output) entzogen ist.: die Verwaltungsquote. Eine wichtige Meßlatte für die Effizienz vom Sendensammeln. Mal zwei krasse nichtreale Beispiele: 1- der Wikimedia-Verein generiert ein Spendenaufkommen von 5.000.00 Euro im Jahr. Da das alles ehrenamtlich geschieht, gehen auch 5.000.000 Euro gleich 6ca. .000.000 Us-Dollar als Überweisung übern Teich nach Florida, und der liebe Jimbo kauft hoffentlich ausschließlich Server davon. (Hier kommt die Zweistufigkeit rein: die US-Foundation reportet. Auch sie hat einen Verwaltungsaufwand, und kann nicht alle hereinkommende Kohle nur in die Hardware-Infrastruktur stecken, wie wir alle bei ausbleibendem Hamsterradeln (die WP steht mal wieder...) es nur zu gern hätten. Verwaltungskostenquote: 0%. Klasse. Maximaler Nutzen des hereinkommenden Spendenvolumens. 2- Der Wikimedia-Vorstand hat einen Spendeneingang von 1.000 Euro im Jahr. Kurt Jansson muss nach Bensberg reisen, um den Grimme-Preis und die Sony-Laptos in Empfang zu nehmen, und leider kostete die Reise 2.000 Euro; einer der Laptops muss noch auf eBay vertickt werden, damit die Reisekasse ausgeglichen sei. Überweisung an Jimbo: NULL. Verwaltungsquote: 100% (--> Spendennutzen: null.) Das System würde sich nur selbst befriedigen. Krass ineffizient, für den behaupteten Zweck, Spenden nicht nur zu sammeln, sondern auch projektförderlich weiterzuleiten. Die WM sucht(e) einen Geschäftsführer. Der kostet Gehalt. Sagen wir 3.000 EU/Mon, mit BAT = 15 Gehälter und einer Sozialabgabenquote von 70% drauf kostet der den WM-Verein also ca. 75.000 Eu/anno. Soviel mehr muss schon mal an Spenden eingewirtschaftet werden, sonst ist die GF-Einstellung (wirtschaftlich) negativ, kontraproduktiv. Gängige Verwaltungsquoten großer, guter Sammelsysteme (Amnesty, UNICEF) liegen zwischen einem und drei Prozent, las ich mal wannwiewo. Es wäre schon interessant, wie die Zahlen bei Wikimedia e.V. aussehen. Ich spendete auch mal, aber werde das erst wieder tun, wenn ich lese, was so passiert mit dem Geld. Und erzähle mir bitte keiner, ich solle erstmal Vereinsmitglied werden, um dann eventuell mehr wissen zu dürfen. Die Öffentlichkeit ist aufgefordert, zu spenden. Und die Öffentlichkeit sollte grob erfahren dürfen, wie Input und Output beschaffen sind. NICHT zu informieren ist m.E. eine ganz schlechte "Lösung". Sie löst nichts, außer ein eventuelles Im-Dunkeln-Bleibenwollen, was ich keinem unterstellen möchte. (Was aber viele dann argwöhnen.) Ein minimaler Rechenschaftsbericht würde vierteljährlich zwei Zahlen liefern: a-Spendenaufkommen, b-den Transfer in die USA. Freundlichen Gruß Bernd Beckschwarte

Dass einer dahin zieht, sich die Preise abzuholen, sollte wohl schon Aufgabe eines Wikipedianers sein. Kann ja Kurt Jansson machen, und hat er auch. Das ist doch in Ordnung. Nicht in Ordnung wäre, den Verwendungsnachweis der Sachmittel nicht zu führen: Ich piekte Kurt Jansson, weil ich es etwas ärgerlich finde, dass ich nicht weiß, was mit den Sony-Laptops aus Bensberg passiert ist. Vielleicht ist ja kundgegeben worden, was mit den Laptops sei? Ein Sachmittel-Zufluss, der meines Erachtens in einen Rechenschaftsbericht gehört. Na, das steht auch nicht im Zweifel. Das werden wohl alle Beteiligten hoffen. Dafür heuert man ja professionelle GFs an, dass sie etwas Produktives auf die Beine bringen. Etwas tun, das Amateuren nicht so ohne weiteres gegeben oder ihnen abzuverlangen ist. Ich wünsche der WM einen Geschäftsführer, dem es im Team gelingen möge, die Wikipedia voranzubringen, aus Streitereien raushalten zu können, UND der Wikipedia im Ergebnis (=nach Abzug aller Kosten) ein höheres Spendenaufkommen zu verschaffen. 109.000 EU ist ja (Zahlen von Frank Schulenburg) das allermeiste noch nicht. Jedenfalls nicht, wenn davon auch noch der GF und eine neu einzurichtende Geschäftsstelle zu bezahlen sein solle. D.h. damit sich ein Geschäftsführer-Gehalt „rechnete“ (zusätzliche Kosten), müsste das Spendenaufkommen sich min. verdoppeln. Ist diese Erwartung hingegen realistisch? Oder sei ein GF unumgänglich, unabhängig von einer erstrebten Steigerung des Spenden-Aufkommens? .. angesichts von fallweiser Unprofessionalität? Schade wäre eben, wenn es künftig einen Geschäftsführer gäbe und das Spendenaufkommen dann unter / sagen wir mal / 180.000 EU bliebe. Dann würde künftig in die USA zum Serverbetrieb weniger Geld überwiesen werden als jetzt, weil die Verwaltungsquote der Wikimedia DE stiege: GF-Gehalt, Geschäftsstellen-Miete, Stromkosten, Heizung und und... Genau auf den Fortbestand eines leistungsfähigen Rechnerbetriebs sollte aber das Interesse und Augenmerk der Wikipedianer und der Spender fokussiert sein, denke ich. Zumal die Ausfälle des Serverparks in letzter Zeit recht ärgerlich waren. Ist das, was in Berlin geschieht, OK für mich, dann werde ich auch mal wieder was spenden. Ist es das nicht, weil man zu wenig Informationen bekäme, dann würde ich mich zurückhalten. Ich fand die Mail vom Frank Schulenburg jedenfalls schon mal ziemlich gut. Falls einem die Mittelverwendung der Wikimedia DE nicht behagte, oder die Infos darüber nicht: Man kann ja alternativ auch direkt in die USA an die Foundation spenden....<duck...> Bernd Beckschwarte

Wer keinen Gechäftsführer will der sollte einfach aus dem Verein austreten und nicht mehr an den Verein spenden. Gruß Flacus

Am Sonntag, den 23.04.2006, 12:07 +0200 schrieb Ivo Köthnig: Ohne mich jetzt besonders tief in die Materie eingearbeitet zu haben: ACK. Für mich sieht das Problem so aus, ein exponentielles Wachstum durch lineare Maßnahmen (mehr Hardware, bessere Anbindung) lösen zu wollen - das ist jedoch IMHO ein völlig aussichtsloses Unterfangen. Was evtl. helfen könnte: Geld in die Software zu stecken. Nichts gegen die ganzen Freiwilligen, die an Mediawiki arbeiten und wirklich gute Arbeit geleistet haben, aber irgendwann ist die Kombination Apache+PHP +Datenbank ausgereizt, egal ob man nun Squids davorschaltet oder nicht. Wäre es vielleicht sogar möglich vom Verein her eine Diplomarbeit oder Doktorarbeit in Informatik zu sponsoren, um das Projekt wieder auf eine effiziente Basis zu stellen? Just my 2 Cents, Mark -- AMAZING BUT TRUE ... If all the salmon caught in Canada in one year were laid end to end across the Sahara Desert, the smell would be absolutely awful.

Am Sonntag, 23. April 2006 18:23 schrieb Mathias Schindler: Vielelicht noch 10 bis 20 Jahre. Vermutlich reicht das aber auch, weil unserer Wachstums spätestens dann in ein lineares übergegangen sein sollte. Proofiling sollte langsam ausgereizt sein. ??? Wieso? -- Ivo Köthnig

Am Sonntag, den 23.04.2006, 18:23 +0200 schrieb Mathias Schindler: Aber auch auf der "Gegenseite" - den Nutzern. Oder bestehen Zweifel daran, dass ich auch die Bandbreiten der User und Weiterentwicklungen bzw. neuere Entwicklungen im Web ebenso verbessern werden? Gruß, Mark -- Never underestimate the bandwidth of a station wagon full of tapes. -- Dr. Warren Jackson, Director, UTCS

Am Sonntag, 23. April 2006 17:31 schrieb Mark Nowiasz: Im Prinzip ist genau das das Problem. Unser Wachstum wurde und wird hauptsächlich durch die zur Verfügung gestellten Resourcen begrenzt. Das ist letzlich bei jeder Softwarekombination so... Allerdings haben andere Varianten vielleicht mehr Potential. Andererseits macht die aktuelle Kombination die Entwicklung flexibler. Man kann schneller und leichter neue Features implementieren. Hat aber eben den Preis Geschwindigkeit zu kosten. In der Software steckt schon soviel Entwicklungsarbeit, dass lässt sich kaum in einer Diplomarbeit aufarbeiten. -- Ivo Köthnig

Bernd Beckschwarte schrieb: Die Laptops müssen sich wohl Nocturne, Maha und Magnus gegriffen haben, als ich gerade nicht hingesehen habe. Sorry, aber ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Du redest. Vielleicht kannst Du kurz schreiben, wie Du auf diesen Trichter gekommen bist, damit ich ggf. beim Grimme-Institut vorstellig werden und die Laptops einfordern kann. Bitte mit solchen Behauptungen sehr vorsichtig sein. Ich bin sicher, dass ich jetzt noch in zehn Jahren gefragt werde, was eigentlich mit den beiden Sony-Laptops war, von denen doch jeder weiß, dass wir die damals als Zugabe zum Grimme Online Award bekommen haben ... Kurt P.S.: Sachpreise dieser Art wären meiner Erfahrung nach bei einer Veranstaltung, auf der vor allem die Websites von Firmen und Sendeanstalten ausgezeichnet werden, äußerst ungewöhnlich. Außer Ruhm und Ehre haben wir meines Wissens nach bisher nur die 10.000 Euro bei der Verleihung der Golden Nica beim Prix Ars Electronica bekommen, wo ja sonst vornehmlich Einzelpersonen ausgezeichnet werden. Der Preis wurde damals von Danny entgegengenommen, das Geld ging direkt an die Foundation. Beim Webby Award wurde der Foundation hingegen angeboten, sie könnten zum feuchten Händedruck auch einen Pokal bekommen, müssten diesen dann aber selber zahlen ...

On 4/23/06, Bernd Beckschwarte &lt;b.beckschwarte(a)cityweb.de&gt; wrote: Quelle? Für das "entsprechend den Ankündigungen": Quelle? Mathias

erstaml vielen dank an frank schulenburg für die finanzaufstellung, ungefähr genauso hatte ich es mir vorgestellet. damit steht wikipedia jetzt auf einem anderen platz auf meiner liste. noch kurz meinen senf zur frage geschäftsführerIn: der tenor in einigen beiträgen, das er/sie nur gerechtfertigt wäre wenn er/sie sich sozusagen mit höheren spendeneinahmen selbst bezahlt ist ja nun völlig unsinnig. hier stimme ich mal mit ivo 100% überein, wenn gf dem vereinsziel dient und dieses ziel nunmal besser mit hauptamtlichen leuten erreicht werden kann so muss es nicht primär ziel der gf sein neue spenden zu generieren. zum wann wie wo verwaltungskosten/quoten: alle gängigen systeme setzen die verwaltungskosten die für die spenden (!) aufgewendet werden in verhältnis zum spendenaufkommen. die verwaltungskosten sind ja oftmals sogar operatives geschäft und von daher ziel des vereins. grüße, gregor -- gregor FELLENZ &lt;gf_public(a)gmx.net&gt;