Elian schrieb:
> Und wer reviewed die Reviewer?
Reviews sind nicht dazu da, eine in der Community annerkannt "beste" oder
"richtigste" Artikelversion zu kennzeichnen, sondern Verantwortlichkeiten für
Artikelversionen festzulegen. Wenn beispielsweise Prof. Superschlau einen
Artikel reviewen würde kann sich der Leser darauf verlassen, dass der Prof. mit
seinem Namen dafür einsteht, dass er den Artikel für gut befunden hat. Was sie
von Prof. Superschlau halten halten ist Sache der Leser.
Zur Zeit kann man als Leser von Außen nur sehen, dass irgendwelche einem
unbekannten Wikipedianer mit komischen Pseudonymen an einem Artikel rumeditiert
haben. Für die Qualität des gesamten Artikels sind dies nur vage Indizien. Eine
Ausnahme sind die sehr lobenswerten "Exzellenten Artikel", von denen wir viel
mehr brauchen und die schon eine Form von Review darstellen.
Ich bin übrigens dringend dafür, dass bei WikiReadern ein Herausgeber(kollektiv)
begrenzter Größe und/oder für jeden Artikel 1-3 Reviewer genannt werden müssen.
Freie Softwareprojekte (die nicht vollständig mit Sammlungen freien Wissens
vergleichbar sind) haben auch Maintainer und Anbieter von Distributionen, die
mit ihrem Ruf für die Qualität einstehen.
Gruß,
Jakob
http://blog.schockwellenreiter.de/6903
"(Vorbemerkung: Dieser Artikel ist der erste in einer Reihe von
Artikeln, die irgendwann einmal in einer Print-Ausgabe münden sollen.
Daher werdet Ihr — Web-ungewohnt — in diesen Artikeln gnadenlos gesiezt.
Nicht, daß die Artikel schon fertig wären, Sinn der Vorveröffentlichung
in meinem Weblog ist ja gerade, daß ich mit Euch darüber diskutieren
will, aber meine Erfahrung sagt mir, daß, wenn ich nicht von vorneherein
eine konsequente Anredeform durchhalte, es im Endergebnis seltsame
Artefakte geben wird.)"
Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia <wikide-l(a)Wikipedia.org> schrieb am 30.11.04 12:21:57:
>
> Marco Krohn wrote:
>
> > "Sollten wir danach streben die Richtigkeit der Angaben in einem Artikel zu
> > möglichst 100% gewährleisten (auch wenn wir uns damit evtl. in direkte
> > Konkurenz zum Brockhaus bewegen)?"
> >
> > Meine Antwort ist da "Ja".
>
> Wir sollten durchaus danach streben.
>
> Das ist aber in meinen Augen genau das, was wir seit drei Jahren (ich
> persönlich seit mehr als einem Jahr) machen.
Richtig. Und ein System, das die Verifikation unterstützt ist in meinen Augen nichts anderes, als die logische Fortsetzung der Bestrebung die Wikipedia möglichst auch fehlerlos zu machen und ein Maß dafür zu geben, inwieweit der Artikel überprüft wurde. Das wir uns damit evtl. mehr in Konkurenz zum Brockhaus begeben und damit zu einer Gefahr für den Brockhaus werden könnten ist eine Folge daraus. Mir ging es nur darum die Frage "wollen wir gefährlich werden" etwas zu relativieren.
Viele Grüße,
Marco
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Hallo,
Das kulinarische Bild ist gut gelungen und schön zu lesen. Ein Vergleich mit der "Wirklichkeit" hinkt meiner Meinung nach aber an einer entscheidenden Stelle: unser Hobbykoch kocht nämlich bereits für tausend andere Leute kostenlos mit. Oder anders ausgedrückt: jemand der Essen gehen möchte kann entweder für Geld im Spitzenrestaurant essen gehen, oder umsonst beim Hobbykoch, insbesondere braucht er nicht einmal selbst kochen zu lernen, sondern kann von der Erfahrung des Hobbykochs profitieren. Dazu kommt, dass die Hobbyköche insbesondere dort ihre Leistungen anbieten, wo sie schon viel Erfahrung gesammelt haben.
Trotzdem glaube ich nicht, dass die klassischen Enzyklopädien in nächster Zeit wegen der Wikipedia Schaden nehmen. Jedenfalls nicht, so lange wir kein Äquivalent zum Peer Review haben. Wenn es uns allerdings gelingt ein System zu entwickeln, um Artikel auf ihre Richtigkeit zu überprüfen und auf Wunsch den Nutzern die stabilste Version anzuzeigen, dann wird es für die traditionellen Lexika meiner Ansicht nach sehr gefährlich.
Viele Grüße,
Marco
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Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia <wikide-l(a)Wikipedia.org> schrieb am 30.11.04 11:35:41:
> einfach nur eine person, die unterschreibt halte ich fuer zu gefaehrlich
> und ausnutzbar.
Yup. Dazu wird es aber wohl auch nicht kommen, denn einen wirklich langen Artikel gründlich zu überprüfen, würde in einigen Fällen Tage dauern und dazu sind nur die wenigsten bereit, mal abgesehen davon, dass dann immer noch das Problem bleibt, was nach Änderungen geschieht. Jedenfalls sind alle mir bekannten Versuche in der engl. Wikipedia (angefangen mit der Nupedia) ein dem traditionellen ähnliches review durchzuführen gescheitert.
Viele Grüße,
Marco
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Mailingliste der deutschsprachigen Wikipedia <wikide-l(a)Wikipedia.org> schrieb am 29.11.04 13:41:05:
> ich glaube nicht, dass es uns gelingen wird ein peer review einzubauen, da das
> ergebnis sofort veraltet ist, sobald eine aenderung gemacht wurde.
Ein traditionelles peer review wird aus verschiedenen Gründen scheitern, ich hatte dazu vor einiger Zeit mal etwas auf meiner englischen Nutzerseite geschrieben.
Peer Review setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen und verschiedene Aspekte, wie die Überprüfung der Rechtschreibung kriegen wir im normalen Rahmen des Wikis ganz gut in den Griff. Information darüber, inwieweit die im Artikel stehenden Informationen überprüft wurden fehlen aber leider bislang weitgehend. Ich bin aber recht optimistisch, dass sich langfristig auch dafür eine Lösung finden wird.
Etwas vereinfachend schwebt mir folgendes vor: jeder registrierte Nutzer kann einzelne Sätze auf ihre Richtigkeit überprüfen und dies dem System mitteilen. Daraus lässt sich dann ein Maß dafür ableiten, wie vertrauenswürdig die gebotenen Informationen sind. Auch Änderungen an dem Artikel müssen dann nicht notwendigerweise dazu führen, dass der review Prozess wieder ganz von vorne anfangen muss - Systeme wie [1] erlauben es den Werdegang eines jeden einzelnen Satzes nachzuvollziehen. Ohnehin macht es nur Sinn ein Review durchzuführen, wenn der Artikel schon einigermaßen "gereift" ist. Na ja, das ganze ist leider viel komplizierter als hier in kürze geschildert, aber wenigstens glaube ich, dass es im Prinzip funktionieren könnte das gleiche Maß oder ein höheres Maß an Verlässlichkeit zu bieten wie der Brockhaus, ohne dafür das Wiki Prinzip aufgeben zu müssen (Artikel sperren etc.).
Viele Grüße,
Marco
[1] http://researchweb.watson.ibm.com/history/
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Hallo
Bin noch nicht sehr lange auf der Liste, dachte mir aber auch mal was zu schreiben:
> > Genau darin sehe ich ein Problem der Wikinews. Wichtige Themen werden
> > ohnehin schon überall durchgekaut und unwichtige oder regionale
> > Nachrichten
> ... vielleicht wäre gerade das (scheinbar) "Unwichtige" und "Regionale" DIE
> Marktlücke!
Ich denke, daß es beides sein kann: Für Nachrichten, die sonst nicht vorkommen, weil sie "unwichtig" sind oder sich nicht verwerten lassen, aber auch für Hintergründe,Materialsammlungen und andere Sichtweisen auf Themen, die von den Mainstreammedien gepusht werden.
> Von Indymedia hab ich persönlich die Nase voll, weil die Leuts mich und andere
> persönlich in nem Artikel über eine Studentendemo (in Erlangen auf der ich
> einer der Sprecher war anlässlich der Kürzungen an bayerischen Hochschulen)
> als Nazi bezeichnet haben und dieser Artikel vom ersten bis zum letzten
> Buchstaben total verdrehtes Zeugs war.
Das kann Dir auch bei Wikinews passieren (siehe manche editwars). Open Posting nutzen natürlich auch allerlei wunderliche Leute. Da sollte es eine Moderation geben, die sich um Diffamierungen oder Falschinfos kümmert. Keine leichte Aufgabe, besonders wenns um Weltanschauungen und ins persönliche reichende Themen geht. Hier lässt sich vielleicht von Indymedia lernen, die haben ja hin und wieder Probleme mit sowas.
> Und ob Laien in der Lage sind,
> unabhängig und neutral zu Berichten und das auchnoch in der im
> Nachrichtengeschäft gebotenen schnelle - ich weiß es nicht.
Ich denke, daß das nicht so viel damit zu tun hat, ob jemand Laie ist (meist wirkt sich Laienhaftigkeit auf den Stil und sonstiges Handwerkszeug aus). Objektivität und Neutralität ist gerade bei umstrittenen Themen (HartzIV, Stimmung gegen Moslems, Wahlen, Fussball *g*) eine Illusion. Da ist dann auch sowas wie Medienkompetenz der user gefragt (z.B. sich durch 20 verschiedene Ansichten lesen). Problematisch ist, daß Profis dort viel geschickter manipulieren können (nicht wie Laien durch Missionierung, sondern durch geschicktes Weglassen von Teilaspekten oder Beispielauswahl).
seb
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Hallo,
Ich beschäftige mich gerade in der Wikipedia mit dem Artikel über die Wahlen
in der Ukraine (Artikel [[Präsidentschaftswahlen_in_der_Ukraine,_2004]]).
Bei der Recherche bin ich auf einige sehr interessante Webblogs von Ukrainern
auf Englisch gestoßen. Eine hat extrem gute Fotos online (sieht mir nach
einer begnadeten Fotografin aus). Wenn man das in die hoffentlich bald
startenden Wikinews einbaut (mit der gebotenen Vorsicht, schließlich sind das
ja keine echten Journalisten und sicher haben die Personen einen sehr
persönlichen Standpunkt) oder noch besser die Leute gleich zur Mitarbeit
überredet, dann würde ich sagen steigen die Wikinews mit diesen exklusiven
Erste-Hand-Infos ab wie die Rakete. Eine friedliche Revolution als
Steilvorlage. :-)
http://vkhokhl.blogspot.com/http://notesfromkiev.blogspot.com/
Ein guter (wenn auch nicht neutraler ;-) ) Einstiegspunkt abseits der
bekannten Nachrichtenseiten (hab erst wenige der verlinkten Seiten
angeschaut):
http://ukrainiandemocracy.serenatamusic.com/
Auch ich würde im Übrigen erstmal nur für englische Wikinews plädieren.
Grüße,
Daniel Arnold (Arnomane)
P.S.: Kann jemand die Inhalte auch schnell an die entsprechenden englischen
Mailinglisten oder IRC etc. zu diesem Thema (übersetzt) weiterleiten? Weiß
grad nicht wohin...
Hallo,
Jimbo hat gestern im IRC (#wikinews) gesagt, dass die Entscheidung und die
Einrichtung eines lokalen deutschen Wikinews Sache der einzelnen Communities
ist. Er hat auch angeregt dies auf dieser Liste zu diskutiere, was ich nun
starten moechte. Gibt es Leute, die sich vorstellen koennte, an einem solchen
Projekt in einer Startphase mitzuarbeiten?
Gruss
Michael